Afrika-Reise

Senegal, 02.05. - 05.05.2014

Übersicht der Route

 

Freitag, 02.05.2014 - Tambacounda

Bevor ich los fahre, rufe ich nochmal bei Emanuel an um zu erfahren ob er noch eine gute Idee für einen Reifen hat. Aber er bestätigt meinen Plan besser nach Senegal zu fahren. Dort seien die Chancen deutlich höher einen Reifen zu bekommen. Und so breche ich auf zu Grenze nach Senegal.

95 km später komme ich an der Grenze an. Die Ausreise bei Polizei und Gendarmerie geht zügig. Dann schicken sie mich weiter zum Zoll, der ein ganzes Stück die Straße runter sei. Ich fahre auf einer schmalen Straße an einer riesigen Warteschlange von Lkw in Gegenrichtung vorbei. Dann komme ich an die ersehnte Zoll-Bude direkt vor der Brücke, die auch die eigentliche Grenze darstellt. Hier hat man jedoch keinen Stempel um mein Carnet abzustempeln. Ich solle bitte zurück fahren und irgendwo rechts abbiegen, dort sei das Zoll Hauptgebäude. Überraschenderweise bin ich nicht schockiert. Ich überrede einen zivilen Zöllner mit mir auf seinem Moped zurück zu fahren, was er auch macht und so bekomme ich auch mit Vorrang den ersehnten Stempel und kann zurück zum Auto, welches noch immer vor der Schranke wartet. Dann geht es raus aus Mali.

Der Zoll im Senegla ist etwas versteckt im Gebäude der zweiten Reihe. Dafür bekomme ich ohne Probleme das CPD gestempelt und fahre zur Polizei. Hier will man mir jedoch keinen Stempel geben und verweist mich zur Imigration Police. Die muss ich aber erstmal suchen. Sie befindet sich am anderen Ende des Ortes. Da die Hauptstraße von Lkw blockiert ist, fahre ich über sandige Pfade durch den Ort. Dann treffe ich auf einen französischen Toyota-Fahrer, den ich in Burkina Faso schon mal gesehen hatte. Er verrät mir wo die Polizei ist. Dort angekommen wartet ein niederländisches Paar ebenfalls auf ihre abgestempelten Pässe. Aber es geht recht zügig und auch dieser letzte Schritt des Grenzübergangs ist geschafft. Eigentlich bin ich erstaunt wie zügig diese Angelegenheiten eigentlich von Statten gehen, wenn ich das mit Marokko und Mauretanien vergleiche.

Eigentlich wollte ich hier rechts abbiegen und dem Senegal in Richtung Rosso folgen. Aber ich brauche einen neuen Reservereifen bevor ich mich auf den Weg mache die Sahara zu durchqueren. Also zurück durch den Ort und die Abfahrt nach links in Richtung Tambacounda geommen. Zirka drei Stunden später komme ich dort an. Hier finde ich einen Reifenhändler der mir zu einem agenhaft günstigen Preis einen passenden Reifen verkaufen will. Er muss allerdings über Nacht aus Dakar hergebracht werden. Nachdem sich der Chef eingeschaltet hat und einige Telefonate nach Dakar erfolgt waren, ist der Preis inzwischen auf das zehnfache gestiegen. Ohne Montage. Jetzt ist es an der Zeit einen tragbaren Preis auszuhandeln. Alternative wäre selbst nach Darak zu fahren – ohne Reserverad. Letztendlich kommen wir zusammen. Morgen früh um 10:00 Uhr soll ich wieder vorbei kommen. Bis dahin quartiere ich mich in dem Hotel/Camping mit Pool ein, wo ich letztes Mal noch nicht bereit war den ‚üppigen‘ Preis zu zahlen. Aber Afrika und die Zeit verändern J

Position:

N 13° 46' 26.4" W 13° 41' 31.9"

Kilometerstand:

34.979 km

 

Samstag, 03.05.2014 – Bei Kaolack

Jetzt weiß ich, dass auch die Senegalesen bis früh morgens feiern können. Nebenan wurde bis früh morgens lauthals palavert und ich habe kaum Schlaf bekommen. Am Morgen dann noch schnell die Infrastruktur nutzen. Müll entsorgen und Wasser auffüllen. Der Typ vom Camping meinte ich solle mal den Schlauch von der Pool-Pumpe nehmen, der andere hätte keinen ausreichenden Wasserdruck. Dann drückte er mir den 1“ Wasserschlauch in die Hand, den wir dann mit etwas Tricksen an meinen Füllschlauch gebastelt haben. Jetzt startet er seine Atom-betriebene Wasserpumpe, mit der sie normalerweise den Pool befüllen. Ich habe Sorge, dass Antares auch als Pool endet. In Rekordzeit sind die Wassertanks befüllt. Ich beende den Füllvorgang bevor die Tanks völlig voll sind um ein Überlaufen unter Atom-Pumpen-Druck und somit ein Bersten der Tanks zu verhindern. Jetzt noch schnell eine Runde Schwimmen im Pool und dann zum Reifenwechsel in die Stadt.

Als ich bei meinem Freund Ferre ankomme liegt der Reifen bereits dort. Er ist wirklich gebracht. Da hat man mir nicht zu viel versprochen. Ein Michelin XZL Baujahr 2001. Aber die Flanken des Reifen sehen noch ganz gut aus und Profil ist auch noch etwas drauf. Auf Grund fehlender Alternativen ziehen wir den Reifen auf. Der Schlauch hat einen zirka 5cm langen Riss, so dass wir auch diesen austauschen. Den defekten muss ich dann mal flicken wenn es weniger heiß ist. Zum Aufpumpen des Reifens stellen sie das Rad in einen selbstgebauten Käfig. Dieser soll verhindern, dass ein sich eventuell lösender Sprengring durch die Gegend fliegt und jemanden verletzt. Verletzen könne sie sich selber ganz gut. Als ich das Rad am Heck befestige geht auf der anderen Straßenseite eine ordentliche Massenschlägerei mit ordentlichem Blutvergießen von Statten. Bewaffnet mit Plastikeimern, Messer oder Montier-Eisen gehen sie aufeinander los und bald stehe ich ohne Hilfe da.

Nach eineinhalb Stunden ist alles erledigt. Ich bin überrascht wie schnell es geht. Und der Preis für die Montage liegt bei etwas mehr als 1% des Reifenpreises. Dieses Verhältnis wünscht man sich in Deutschland auch manchmal.

Nach ein paar Problemen mit meinem Navigations-PC, der die Hitze nicht verträgt, geht es weiter Richtung Kaolack. Die Straße ist ganz okay. Einige Schlaglöcher und Bodenwellen, aber längst nicht mehr so schlimm wie noch zuvor.

Kurz vor Kaolack finde ich eine Stelle ‚zum Verstecken‘ im Grünen. Doch ich habe kaum die Treppe ausgefahren, da bekomme ich bereits Besuch. Ein Bauer aus dem benachbarten Dorf. Er fragt nach Tee und Streichhölzern. Dann dreht er sich mit etwas undefinierbarem Tabak eine Zigarette und zieht zufrieden von dannen. Kurz nach Sonnenuntergang kommt er mit zwei Frauen und Kind noch mal zurück. Das Kind bekommt jetzt erstmal etwas zu trinken. Dann drückt sie mir den Kleinen in die Hand. Als ich ihn mitnehmen will, interveniert sie jedoch und möchte ihn zurück haben. Als es bereits dunkel ist, verlassen sie mich und gehen zurück ins benachbarte Dorf.

Position:

N 14° 8' 7.3"  W 15° 51' 20.5"

Kilometerstand:

35.234 km

 

Sonntag, 04.05.2014 – Vor Louga

Es hatte schön abgekühlt über Nacht, so war heute mal Ausschlafen angesagt. Schließlich ist heute Sonntag.

Dann fahre ich gemütlich bis vor Louga. Von hier aus sollte die Grenze in drei Stunden zu erreichen sein. Ansonsten gibt es heute nicht viel zu berichten.

Position:

N 15° 23' 42.3" W 16° 25' 18.9"

Kilometerstand:

35.499 km