Uruguay

Panamericana

Uruguay, 17.11. - 06.12.2014

Übersicht der Route

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Anreise

Am Flughafen werde ich von Anja, Lotte und Holger überrascht, die vorbeigekommen waren um mich persönlich zu verabschieden und mir eine tolle Reise zu wünschen. Das war super.

Dann geht es kurzweilig nach Madrid, wo ich vor meinem Flug nach Miami zu einer zusätzlichen Sicherheitskontrolle auserwählt wurde. Ich durfte u.a. mein gesamtes Handgepäck ausräumen, wobei ich, wie erst später bemerkt, meine Sonnenbrille verloren habe. Mist! Zum Glück ist der Flieger, ein moderner Airbus, nicht voll, so dass ich genügend Platz habe um mich einigermaßen gemütlich über die Zeit zu retten. In Miami werde ich dann wie gewohnt 'herzlich' von den Behörden empfangen. Da es in den USA keinen echten Transit gibt, durchlaufe ich halt die ganze Prozedur und werde durch verschlossene Türen zum nächsten Check-In Schalter begleitet. Sehr ausgereiftes Verfahren. Ziemlich pünktlich geht es dann in einer alten Blechschachtel der AA nach Montevideo. Hunger sollte man hier nicht haben, denn mit dem Menue kann man ihn nicht stillen ohne sich den guten Geschmack zu verderben.

 

Montevideo

Gegen Mittag komme ich auf einem kleinen aber modernen Flughafen in Montevideo an. Mit dem Shuttle Bus geht es in die Stadt. Von einem Spanischen Filme-Macher erfahre ich die ersten Dinge über die Stadt und die Uruguayer. Mein Hotel ist zentral gelegen und von annehmbarer Ausstattung.

Nach einer Dusche mache ich mich auf den Weg zur Einwanderungsbehörde bzw. Einwohnermeldeamt, denn von denen benötige ich eine Bestätigung über meine Einreise. Leider komme ich fünf Minute zu spät. Ich hätte halt nicht duschen sollen. Also gehe ich zum Hafen und finde dort die 'Grande Francia' vor. Ohne Sicherheitskontrollen komme ich zum Schiff. Allerdings ist dort nichts los. So suche ich Antares im Hafen. Doch dieser ist so weitläufig, dass ich die Suche ohne Erfolg abbreche. Also gehe ich zur Grimaldi-Agentur. Hier kann man mir nicht viel weiter helfen als die 'Bill of Lading' auszudrucken. Das Schiff müsse erst vollständig entladen sein bevor sie etwas veranlassen dürfen. Also am nächsten Morgen wiederkommen. Gut. Inzwischen ist es Abend geworden, so suche ich mir etwas zu Essen und gehe dann noch ein wenig in der Stadt mit sehr entspannter Atmosphäre umher, bevor ich zum Hotel gehe.

Am Morgen starte ich dann zum Bürokratie-Marathon. Zuerst zu Migraciones um das Certificado de Llegada zu holen. Geduldig stehen die Menschen in einer langen Schlange auf dem Gehsteig und warten darauf, dass die Behörde um 9:00Uhr öffnet. Es gibt kein Gedränge oder Vordrängeln wie man das von zu Hause kennt. Alles sehr entspannt. Nach einer dreiviertel Stunde habe ich das Dokument und gehe zum Grimaldi-Agenten. Hier treffe ich gleich auf einige Reisende aus Deutschland und Frankreich, die alle das gleiche Anliegen haben. Da wir alle im kleinen Warteraum der Agentur stehen, werden wir auch zeitgleich abgefertigt. Aber jetzt weiß man, mit wem man den Tag an den nächsten Stationen verbringt und tauscht sich aus. Bei 'Univeral Shipping' müssen wir einen Stempel holen und ich muss ein wenig über Deutschland erzählen, während die Franzosen bereits auf dem Weg zum Zoll sind. Hier treffe ich sie wieder, wo wir erst in ein falsches Büro geleitet werden. Dann jedoch ein sehr hilfsbereiter Zöllner, der uns erklärt was wir alles brauchen. Zum Glück habe ich alle Unterlagen und Kopien dabei. Formular ausgefüllt und abgegeben. In zwei Stunden kann ich meine Papiere abholen und dann zum Auto, sagt er. Also entschließe ich mich zum Hotel zu laufen und auszuchecken.

Bei mehreren Banken versuche ich vergebens Geld am ATM zu ziehen. Ein Besuch am Schalter hat keine Lösung herbeigeführt. Dummerweise funktionierte die Kreditkarte im Hotel auch nicht. Hier ist man jedoch vorbereitet und holt die Ratsche für die Papierdurchschläge raus und autorisiert den Betrag per Telefon.

Mit zwei schweren Rucksäcken beladen gehe ich zurück in Richtung Hafen. Noch eine andere Bank die ich ausprobiere und plötzlich gibt es Geld. Erleichterung!

Beim Zoll sagt man mir, ich müsse jetzt noch zum 'ANP', dem Hafen Büro, um dort zu bezahlen. Hier wird es kniffelig, da ich erst nicht wusste wie sich die Kosten berechnen. Als ich das durchschaut hatte und eine utopische Rechnung serviert bekam, begann die Verhandlung und Taktik um aus der Nummer mit einem blauen Auge wieder raus zu kommen. Trotz Eskalation an die Chefin war es ein teures Vergnügen. Mir blieb nur noch übrig die anderen 'zu warnen'.

Leider ging es dann wieder Erwarten zu diversen anderen Stellen um je ein weiteres Dokument zu erstellen. Meine Füße schmerzten inzwischen unter der Last von Rucksack und Bierbauch :-). Doch Antares steht am Ende des Hafengeländes und ich muss selbst sehen wie ich dort hinkomme. Also laufe ich ohne behelligt zu werden durch den Hafen bis zum Auto. Dort noch einen Zettel unterschreiben und ich erhalte den Schlüssel zurück. Ich kann fast nicht mehr laufen. Ich treffe Renate, die schon seit Stunden an ihrem Unimog auf Roland wartet. Es ist Feierabend für die Hafenarbeiter, doch ich kann frisches Wasser tanken und den Staub vom Fahrzeug waschen, denn der Stellplatz liegt an einer Staubpiste.

Für den letzten Schritt mit dem Zoll ist es heute zu spät, so fahre ich noch vor bis zum Buquebus, wo auch ein Teil des Zolls gemacht wird und will das gleich morgen zu Beginn erledigen. Doch der Mann von der Security schickt mich später weg und so muss ich innerhalb des Hafens nochmal um parken. Die erste Nacht mit Antares ist sehr warm und windig. Ich finde nur wenig Schlaf.

Am kommenden Morgen gehe ich zuerst Einkaufen. Anschließend zum Zoll. Es wird ein weiteres Dokument erstellt, welches ich für eventuelle Kontrollen im Land brauche. Dann darf ich endlich los fahren.

Die ganze Prozedur im Detail gibt es hier: http://www.worldtrip.de/Weltreise-Forum/cgi-bin/weltreisen/YaBB.pl?num=1327952304/0#3

Erst gehe ich jedoch noch einmal in die Stadt um Geld zu organisieren und komme an einem interessanten Möbelhaus vorbei, die im ersten Stock vermutlich nur Mitnahmemöbel anbieten.

Nach kurzer Verabschiedung von den anderen geht es dann endlich los. Die Küstenstraße ist vier bis sechsspurig ausgebaut und es herrscht wenig Verkehr. Nach einigen Kilometern komme ich an eine Tankstelle unweit vom Leuchtturm. Sofort spricht mich ein Deutschsprachiger an, der mir auf einer Karte schöne Plätze zeigt. Die Karte und eine Tube Sonnencreme bekomme ich vom Tankwart geschenkt. Und noch besser, ich kann hinter der Tankstelle am Strand stehen und bekomme auch noch gratis Internet. Die Franzosen sind auch da. Kurz darauf kommen Roland und Renate an. Hier gehe ich Einkaufen und verbringe die nächste Nacht.

Am nächsten Tag kommen Rudi und Barbara vorbei. Wir quatschen und sie fragen ob ich Dani und Kevin kennen würde. Sie hätten gesagt, dass ich ja auch hier unterwegs sei und sie mich vielleicht treffen würden... So klein ist die Welt. Dann fahren wir alles weiter.

 

Paraiso Suizo

Am Paraiso Suizo treffen wir uns dann nach einem Abstecher im Supermarkt wieder. Unser Gastwirt Heinz erklärt uns alles und zeigt uns seinen Platz. Es sind schon mehrere Fahrzeuge da. Meist aus Deutschland oder der Schweiz. Hier verbringen wir den Rest des Tages zusammen.

Erst am zweiten Tag finde ich den Weg zum Strand. Werde hier  jedoch, in kurzer Hose und T-Shirt, von einem kalten Wind überrascht. Somit ist der Standspaziergang recht bald beendet. Lediglich einem Vogelpaar scheine ich zu nahe ans Nest gekommen zu sein, denn sie flogen regelrechte Attacken auf mich.

Kurz darauf beginnt es zu regnen und ich nutze die Zeit um die ausstehenden Reiseberichte zu schreiben.

 

 

 

Punta Negra

Der Regen lässt kaum nach. Doch mir wird die Warterei zu langweilig und so beschließe ich die Weiterfahrt Richtung Osten. Als ich dann mal auf der Straße bin, lässt der Regen auch schon nach. An der nächsten Flussmündung ist wieder eine Mautstelle. Mit 60 Pesos bin ich dabei. Dann immer rechts halten, der Küstenstraße folgen. Diese wird schmaler aber Verkehr gibt es kaum. Und die wenigen Autos die hier fahren, sind häufig langsamer als ich. Die Menschen hier sind sowas von entspannt, das ist der Wahnsinn.

Unterwegs kommen mir Rudi und Barbara entgegen, die schon früh morgens losgefahren waren um Besorgungen zu machen. Ich hoffe wir treffen uns nochmal irgendwo wieder.

In Piriapolis wird die Uferpromenade verbreitert und die Straße verengt. Sobald hier die Saison beginnt, könnte es eng werden für den Verkehr. Doch noch kommt Antares dank einseitiger Verkehrsführung gut durch.

Hinter Punta Colorada lege ich einen Stopp auf einem Parkplatz am Strand ein. Beim darauffolgenden Spaziergang durch den Ort und entlang des Strandes finde ich zahlreiche wundervolle Stellplätze direkt am Strand. Hier kann man eine Woche lang jeden Tag wo anders parken und hat noch immer eine riesen Auswahl an Alternativplätzen. Also laufe ich zum Auto zurück und fahre vor auf einen etwas größeren Platz am Strand. Die Zufahrt war vorher zwar nur für Pkw, aber jetzt passen auch Lkw hindurch.

Mir folgt ein Uruguyer, der mir zuvor bereits großzügig Vorfahrt gewährt hatte. Er hält und kommt auf mich zu. Was ich denn mache und was das für ein Auto sei, möchte er wissen. Endlich Gelegenheit mal Spanisch sprechen zu müssen.

Die Felsen am Strand sind sehr interessant und weisen entlang einer mit dem Lineal gezogenen Linie eine andere Farbe auf. Und nein, sie sind nicht vom selben Künstler wie die 'Blauen Steine' in Tafraoute, sondern natürlichen Ursprungs!

Das Wetter bessert sich mit jeder Stunde. Abends versammeln sich zahlreiche Autos und einheimische Camper mit Zelt zum Fotografieren oder Fischen auf den zahlreichen Plätzen. Ich habe zum ersten Mal seit langem wieder den Grill in Betrieb genommen. Allerdings sind die Steaks hier etwas groß für gewöhnliche Hitze. Das nächste Mal muss ich den Grill noch etwas mehr einheizen.

Jetzt geht die Sonne im Meer unter und die Vögel, die um mich herum im grünen Grasland leben, machen ulkige Geräusche. Das hält auch nachts noch an. Die Gegend ist wegen seiner Vielfalt an Vögeln übrigens viel besucht und so laufen hier einige Fotografen umher.

 

Punta del Este

Noch ist Vorsaison und so kann ich es wagen mit dem Auto nach Punta del Este zu fahren. Dies ist der wohl bekannteste und angeblich beste Badeort in ganz Südamerika. Ab Dezember fallen hier die Argentinier und Einheimische in Massen ein um den hiesigen Sommer zu verbringen.

Bei Punta Ballena lege ich einen kurzen Stopp ein. Hier wäre es auch schön zu übernachten. Jedoch zieht wieder schlechtes Wetter auf und eine Einkaufmöglichkeit wäre auch nicht schlecht, sonst gibt's kein Frühstück. Also fahre ich weiter. Entlang der Uferstraße reihen sich große Apartmenthäuser und Hotels aneinander. Hier steigen also die Millionen von Besuchern ab.

 

Ich fahre am Yachtclub vorbei bis zur südlichsten Spitze der Halbinsel. Wenig spektakulär. Aber es gibt Einkaufsmöglichkeiten. Die Attraktion sind weniger die Meerjungfrauen, als viel mehr Antares. Also mache ich mich wieder aus dem Staub. Eine Umleitung führt mich erneut durch die Stadt. Die Uferstraße ist, wie ich später sehe, zu einer Rennstrecke umgebaut. Leider finde ich nicht heraus, wann hier das Rennen stattfindet.

Am Strand entlang gehe ich zurück zur bekannten Statue die wie eine Hand aus dem Sand ragt. Der kleine Finger liegt zwar etwas weit rechts im Abseits, aber was soll's. Der Sand ist sehr fein und sauber und es lässt sich wunderbar darauf laufen. Auf dem Meer zucken bereits Blitze aus dem Himmel und dunkle Wolken ziehen auf, die schon bald Regen bringen. Das Gute daran, ohne Regen gäbe es wohl keinen Reisebericht :-)

 

La Paloma / Laguna Rocha

In einem Supermarkt mit riesiger Auswahl decke ich einige Sehnsüchte. Allerdings wie üblich in Uruguay zu extrem hohen Preisen. Ich finde auch noch eine Geldautomaten, der mir wieder und wieder 100er US$-Noten ausspuckt. Warum, erkläre ich euch wenn ich in Argentinien bin.

Entlang der immer noch ausgestorben wirkenden Uferstraße geht es Richtung Norden. Vor La Barra geht es über die Puente Leonel Viera, eine einer Hängebrücke nachempfundenen Betonkonstruktion. Man braucht schon etwas Schwung, darf aber auch nicht zu schnell sein, sonst macht es keinen Spaß!

Nach La Barra, was noch immer von Shops und Bars dominiert wird, biege ich ins Landesinnere ab. Die Straße wird einsamer jedoch nicht weniger interessant. Eine üppige Weidelandschaft tut sich auf und ich fühle mich nach Neuseeland versetzt. Es ist herrlich hier entlang zu cruisen. Das ändert sich auch nicht wirklich, als ich auf die RN9, die Schnellstraße Richtung Brasilien, einbiege. Ich habe Zeit und das zeige ich auch :-). Durch die offenen Fenster strömt der Duft der Eukalyptusbäume herein. - Wunderbar.

Als ich nach La Paloma komme, führt mich mein Weg an drei Campingplätzen vorbei. Einer trostloser als der andere. Doch die Straßen sind wieder mal nach amerikanischem Stil erbaut und so fahre ich ohne Probleme in den Ort und dort zum Ende der Promenade nahe des Leuchtturms. Hier mache ich Mittag und nach einer kurzen Stadt-Besichtigung fahre ich spontan und unangemeldet zu Birgit, eine Freundin einer Freundin. Dabei muss ich einmal zurück fahren, da ich nicht in der Nachbarschaft meinen ersten Baum fällen wollte. Doch selbst die Pisten sind hier recht breit und gut zu befahren.

Birgit macht uns einen Mate. Meinen ersten Mate - und ich muss sagen, er ist 'gewöhnungsbedürftig'. Das mag aber auch daran liegen, dass ich Bier und Kaffee einem Tee vorziehe und Mate am ehesten mit einer Art Tee verglichen werden kann. Aber es gibt ihn wirklich, den Mate-Baum.

Auf Grund einer Empfehlung fahre ich nicht gleich weiter nach Norden, sondern zur Lagune Rocha. Schon die Anfahrt ist toll. Über Piste an Weiden, Bäumen und Gewässern vorbei. Dann führt ein Kilometer langer gerader Weg zwischen Dünen hindurch. Auf der einen Seite hört man das Meer und auf der anderen Seite sieht man die Lagune. Hier grasen Pferde und rasten Vögel. Genau der richtige Ort für die Nacht, die von Glühwürmchen mit hell leuchtenden Blitzen durchzogen wird. Da will man gar nicht einschlafen :-).

 

Laguna Rocha / Punta Rubia

Herrliche Ruhe begegnet mir am Morgen. Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher wecken mich. Gleich nach dem Frühstück mache ich mich auf die Pirsch nach ein paar dieser singenden Tiere, aber es ist nicht so einfach sie zu fotografieren.

Schnell entschließe ich mich, stattdessen das Sonnensegel aufzuspannen und mich mit Lesen zu beschäftigen.

Als der auffrischende Wind die ersten Wolken anschafft, beschließe ich noch zum nächsten Campsite in Punta Rubia zu fahren, um einen Service-Stop einzulegen und morgen dann gleich weiter zu fahren. Der Campingplatz wird gerade erst für die Saison hergerichtet. Ich bin der erste und einzige Gast.

Es sieht nicht überall so aus wie hier der Weg zum Strand. Die andere Hälfte des Campingplatzes sieht recht ordentlich aus. Jedoch muss ich mit Antares auf dem Parkplatz bleiben, da es sonst überall zu eng ist, da der Platz eigentlich für Zelte ausgelegt ist.

 

 

 

Laguna Negra

Am Morgen fällt eine Gruppe Jugendlicher mit einem Reisebus ein. Als dir Teenies ihr Briefing bekommen, müht sich er Busfahrer, seinen Dreiachser auf der zweiten Hälfte des Parkplatzes zu wenden. Der Flurschaden hält sich dabei in Grenzen und als er durch das Tor fährt klatschen die Kids und von mir fällt die Anspannung ab.

Die Straße entwickelt sich zu einer echten Nebenstraße. Schlaglöcher und Pisten-Passagen wechseln sich ab. Zum Glück herrscht hier kaum Verkehr. Nach etwa einer halben Stunde erreiche ich Cabo Polonio. Als ich eine Runde um das Besucherzentrum fahre, von wo aus die Touristen-Trucks zum Strand fahren, entschließe ich mich, hier nicht einmal auszusteigen. Um Truck zu fahren zahle ich doch kein Geld. Und schon gar nicht um mit Touries über eine Sandpiste zum Strand zu fahren, an dem einsame Häuser stehen in denen 80 Menschen wohnen. Leider darf ich selbst wohl nicht hin fahren. Also fahre ich weiter.

Ziel soll der Nationalpark Santa Teresa sein. Bevor ich in den Park fahre, mach ich jedoch noch einen Abstecher zur Laguna Negra. Einige Kilometer Piste geht es entlang bis zum Ende, wo sich schöne Stellplätze zwischen den Bäumen zum Verweilen anbieten. Endlich mal wieder mit Untersetzung ins Gelände fahren. Dann spanne ich die Hängematte auf und habe meine Ruhe.

Wenn man in der Natur jedoch sein Essen kocht, sollte man seine Nachbarn einladen, denn die kommen sowieso. So wie der "kleine" Leguan, der zielstrebig auf meinen Tisch zusteuert, als ich dort gerade die Bratkartoffeln in der Pfanne hatte. - Die rochen aber auch lecker!!! Nach dem ersten Foto machte er sich aus dem Staub. Doch als ich etwas aus der Küche holte und einen Moment unaufmerksam war, zischte seine gespaltene Zunge bereits wieder Richtung Tisch. Jetzt versuche ich die Großaufnahme, doch dann lerne ich wie schnell die Tiere sein können. Zum Glück kein Angriff, sondern Rückzug. Von nun an blieb er auf Distanz, bis die verlockenden Gerüche verschwanden, dann war auch der Leguan nicht mehr gesehen.

Abends in der Dämmerung beginnen Fledermäuse um mein Auto herum zu tanzen. Mindestens ein halbes Dutzend tänzelt vor dem grau-blauen Hintergrund des Abendhimmels. 3D-Kino war gestern!

 

Nationalpark Santa Teresa

Santa Teresa ist ein riesiger Nationalpark, in den man kostenlos einfahren und campieren darf. Es gibt zahlreiche Gebäude aus vergangenen Zeiten sowie viele Tiere zu sehen. Einige davon allerdings nur im Zoo.

In eben diesem Zoo befanden sich ein Emu und ich auf der jeweils anderen Seite des Zaunes. An einer Wasserfall-Attrappe, um die ich gerade herum ging, fehlte dieser Zaun plötzlich, was ich erst gar nicht bemerkte. Als einer der zwei Emus dann jedoch zügig und fauchend mit aufgespannten Flügeln auf mich zukam, war ich froh, dass er in einem Wasserloch ins Stolpern kam und längs auf seinen langen Hals fiel. So konnte ich reagieren und zurück treten. Doch anscheinend war ich noch immer zu weit in sein Revier vorgedrungen und er schritt weiter mit offenem Schnabel drohend auf mich zu. Ich schritt hastig zurück und stolperte rückwärts über einen Huckel. Jetzt lag ich am Boden und der Emu kam weiter auf mich zu. Selbstbewusst stand ich auf und versuchte das Tier zu beeindrucken, doch vergebens. Nur ein rascher Rückzug auf den Holz-Steg ließ mich wieder ausreichend Distanz erreichen damit das Tier abdrehte. Zoo mit Zaun war gestern!

Es gibt mehrere Straßen durch den Park und einige führen zum Meer, sind dort aber von Urlaubern belagert. So muss ich noch ein wenig umher fahren, bis ich am Punta Ballenas mit Blick auf das Meer einen ruhigen Platz finde. Auf den unzähligen Stellplätzen des ausgewiesenen Camping-Areals im Wald wollte ich nicht stehen, obwohl sie frisch gemäht und ordentlich hergerichtet waren.

Mehr erzählen die Bilder. - Übrigens waren von den hier abgebildeten Tieren lediglich die Gänse "hinter Gittern". Sind wohl gefährliche "Kampf-Gänse...".

 

 

Am kommenden Tag will ich den Park etwas weiter erkunden. Es gibt eine schmale Straße zum ehemaligen Steinbruch und zum Mirador Mangrullo. Genau das Richtige für zwei schlanke Persönlichkeiten wie Antares und mich. In diesem südlichen Teil sind weniger Autos anzutreffen. Zumal man bewusst von der Teerstraße auf eine schmale Piste abbiegen muss. Okay, Gegenverkehr kann ich hier eh nicht gebrauchen. Die Zufahrt zum Soldaten-Denkmal lasse ich für später links liegen. Den Steinbruch nehme ich erst gar nicht wahr, denn es liegt lediglich ein riesiger Felsen frei im Gebüsch. Am Funkmast könnte ich parken, doch was zu fahren geht, sollte man nicht laufen müssen. Doch die fehlenden Besucher haben den Wald beidseitig viel von der Piste zurückerobern lassen. Ich vermisse meine Copilotin um den Spiegel zu schützen. Also ganz langsam, schließlich habe ich in Marokko gelernt, wie schnell der Spiegel kaputt ist. Den linken kann ich selbst sichern. So schlagen wir uns durchs Gebüsch und kommen sogleich am Kabelbaum für den Funkturm vorbei. Wie ein Buckelwal hebt Antares die Kabel schön vorsichtig über seinen Rücken. Alles wackelt, aber es hält. Jetzt sind es kaum mehr 100m bis zum Park- und Wendeplatz.

Auf dem Mirador (dem Aussichtspunkt) steht ein Turm von dem aus man bei schönem Wetter weit sehen kann. Doch berauschend ist es nicht. Zumal der Wind so heftig ist, dass er mir die Mütze vom Kopf fegt. Also fahre ich zurück. Die Einfahrt zum Soldaten-Denkmal umfahre ich, als dort auch nur Äste lauern um Antares an den Lack zu gehen. Es gibt auch eine ausgebaute Straße zum Playa Grande. Hier finde ich einen super tollen Stellplatz zwischen den Bäumen, die meine Hängematte aufnehmen (Übrigens in den Farben rot und blau. Den gleichen Farben wie einer der beiden morgen zur Wahl stehenden Parteien, denn es gibt nach fünf Jahren einen neuen Präsidenten.)

Eine halbe Stunde Fußmarsch von hier kommt man nach Punta del Diablo. Einem verschlafenen Nest mit sehr schönen, kleinen Häuschen, von denen die meisten zu vermieten oder zu kaufen sind. Doch einige Eigentümer bereiten ihre Anwesen für die anbrechende Saison vor und spendieren einen Eimer Farbe. In Summe treffe ich jedoch auf mehr Hunde als Menschen. Es ist halt noch keine Saison. Ähnlich sieht es mit dem Kiosk im Park aus, der eher als Gewächshaus dient als dass es Eiscreme zu kaufen gäbe.

Am Strand geht es zurück. Der Wind hat die See mächtig aufgebaut und es ist eine salzhaltig feuchte Luft. Durch meine Sonnenbrille kann ich kaum noch etwas sehen. Den Aasfresser, der sich über einen verendeten Pinguin hermacht, kann ich jedoch nicht übersehen. Schade dass ich meine Kamera nicht dabei habe und so kommen nur mäßige Fotos mit dem Telefon zustande. Von mir aufgeschreckt, kreist er ohne einen einzigen Flügelschlag im Wind. Er legt mehrere hundert Meter entlang des Strandes zurück ohne jede erkennbare Anstrengung. Leider kommt er zu seiner Beute nicht zurück.

Alles ist klamm-feucht vom Salzwasser und der Wind frischt weiter auf. So beschließe ich abends spät noch mir einen ruhigeren Stellplatz zirka 2km weiter landeinwärts zu suchen und habe dort eine viel angenehmere Geräuschkulisse mit tausenden Vögeln und der Wind ist auch nicht mehr so stark.

Als ich am kommenden Morgen während des Frühstücks aus dem Augenwinkel jemanden in meinem Vorgarten buddeln sehe, montiere ich das Teleobjektiv. Auf leisen Sohlen nähere ich mich dem sich aufbauenden Erdhügel. Immer wieder fliegt Erde in die Luft und ein kleiner Nager schaut aus dem Bau. Doch der, was auch immer das genau war, ist sehr scheu und so hatte ich recht bald seine Fluchtdistanz unterschritten. Er war nimmer gesehen.

Dafür erschien wenig später ein Soldat, denn das Militär verwaltet und observiert den Park. Er meinte dass ich hier nicht campen dürfe. Wenn ich heute oder morgen weiter fahre, wäre das aber okay. Noch entspannter sollte ein Militär auch nicht sein :-)

Ich mache mich auf den Weg zum 'Recreo del Soldado'. Ein Schild weist den Weg. Es geht über ausgelegte Baumscheiben durch ein Sumpfland. Ob das gut geht? - Natürlich nicht! Wer nicht vernünftig Tango tanzen kann, kommt hier auch nicht trockenen Fußes durch. Aber egal, denn der Weg führt fortan durch dichten Urwald und es hatte geregnet. Alles ist nass. Und da die Saison noch nicht begonnen hat, scheine ich auch einer der erste zu sein der sich hier den Weg bahnt. Spinnen hatte den Weg mit ihren Fäden so dick wie Bindfäden versponnen. Kennt ihr das, man geht nach Jahren auf den Dachboden um den Christbaumschmuck von der Oma zu reaktivieren und muss sich eine Schneise durch die Spinnweben schlagen!?!? So etwas ging es dem ersten Besucher dieser Saison. Als ich mich den Hügel hinaufgekämpft hatte, kam ich an eine Weggabelung und ein Schild (Ein Pfeil aus Holz) wies nach links. Ich folgte dem Pfeil und ging den Hügel komischerweise wieder hinunter. Ich wunderte mich bereits, als ich schließlich auf Holzpfeile traf, die den Hügel hinauf wiesen. Ich war also falsch, aber es gab unterwegs keinen Abzweig. Zurück zur Gabelung wähle ich nun den anderen Weg, der mich nach 100m auf den Fahrweg von gestern bringt. Erfolglos nehme ich diesen zurück zum Auto.

Unterwegs komme ich an einem Brunnen und einem antiken Grillplatz mit Tisch und Bänken aus Stein vorbei. Auf dem Tisch befindet sich ein seltsamer Schaum. Dann schweift mein Blick nach oben, wo der Schaum aus dem Baum zu tropfen scheint. Sind hier die Außerirdischen gelandet? Nur dieser eine Baum hat den weißen Schaum um seine Äste, der zahlreich zu Boden tropft. Also nicht alles was heute von oben kommt ist Regenwasser.

Am Nachmittag gelingt es mir nach anhaltenden Schauern einen Moment zu finden, in dem ich zum Fortaleza fahren kann, um dieses zu besichtigen. Dies ist das eigentliche Fort, welches die Spanier als Schutz gegen die Portugiesen gebaut, aber letztendlich die Portugiesen gegen die Spanier eingesetzt hatten. Oder war es umgekehrt? Für einen Obolus von umgerechnet 1€ Eintritt ist das ein sehr schönes Museum und in tadellosem Zustand. Insbesondere der Rasen ist schön weich zum Umherwandern.

Es gibt die Pulverkammer mit Umrechnungstabellen in die verschiedenen Maße und Einheiten. Damals gab es noch viel mehr als die heute üblichen zwei Systeme. Auch in der Küche waren solche Tabellen zu finden, damit auch der Kuchen so gut wird wie auf dem Kontinent wo das Rezept her kommt.

Interessant sind auch die ganz frühen Doppelverglasungen der Fenster - oder besser gesagt die Doppelverbretterung von innen und außen. Übrigens sehr exakt in den Stein gehauen.

Und nach getaner Arbeit stellen wir uns bitte vor, wie wir dicht neben unseren Liebsten oder Kollegen auf den 'Letrinas' sitzen. Selbst hier hat man Schießscharten eingebaut. Schließlich lebten die Soldaten hier in Vollpension und mussten wohl ständig für den Kampf bereit sein.

 

Paraiso Suizo

Da weitere Regenschauer angesagt und inzwischen zwei Wochen vergangen sind, in denen ich lediglich 400km zurückgelegt habe, beschließe ich zum Paraiso Suizo zurück zu fahren. Direkt über die Schnellstraße. Deren Maut ist seit letzter Woche von 60 Pesos auf 65 Pesos je Abschnitt angehoben worden. Naja, hier komme ich wenigstens zügig voran. Doch da ich unterwegs mehrmals anhalte um Geschwindigkeits- und rot-weiße Warnaufkleber für Antares zu kaufen, komme ich nur langsam voran. Leider immer noch ohne Aufkleber aber mit keckeren Kuchen-Teilchen komme ich am Nachmittag auf dem Campingplatz Paraiso Suizo an. HIer muss ich mich dann mal entscheiden, welchen Weg ich Richtung Argentinien einschlage (Mit der teuren Fähre und durch Buenos Aires, oder den Umweg über Fray Bentos und entlang der Ruta 14 mit ihren berüchtigten Polizisten). Die ersten hilfreichen Informationen erhalte ich prompt von anderen Reisenden bei einem kühlen Bierchen.

Wer Lust hat mit mir gemeinsam die weitere Tour zu planen, kann sich schon mal mit der folgenden Seite vertraut machen. Sie hat übriges auch Infos über Touren in Europa oder anderen Kontinenten: http://www.dangerousroads.org/south-america/argentina.html

 

Montevideo / Plaza Blandengues

Nach drei Tagen in netter Gesellschaft, leckerem, gemeinsamem Abendessen und inzwischen auch wieder schönem Wetter, beschließe ich heute weiter zu fahren. Zuerst geht es nach Montevideo in die Stadt. Auf der Cerro Lago soll es eine ganze Reihe Autogeschäfte geben, bei denen ich sicherlich die gesuchten Aufkleber bekomme.

Die rot-weißen Kantenaufkleber bekomme ich sogar schon im Geant Supermarkt, gleich neben dem Baguette. Dann ist es wie ein nach Hause kommen. Ich parke nahe dem Hafen in Montevideo und klappere die einzelnen Läden in der Cerro Lago ab. Hier bekommen große Jungs glänzende Augen – Werkzeug namhafter Hersteller so weit das Auge reicht. Nur den gesuchten Aufkleber gibt es hier nicht. Doch ein Verkäufer schickt mich zur Colonia, dort verkaufe jemand solche Aufkleber.

Als ich dort ankomme gibt es zunächst eine kleine Verwirrung, denn der Verkäufer denkt ich will einen ‚Stickero‘, also ein Parkticket für’s Auto kaufen. Doch irgendwie findet man immer einen Weg der Verständigung und tatsächlich, er hat die gesuchten Aufkleber. Sogar in verschiedenen Größen. Zwei wechseln unmittelbar den Besitzer und werden später am Fahrzeug angebracht.

Ich habe von einem schönen Park gehört, in dem man campieren können soll. Es sind noch einmal 30 Kilometer und ich rolle in einen schönen Park mit hohen Bäumen. Ich richte mich ein. Später kommt ein lokaler Angler vorbei und wir kommen ins Gespräch. Nur so kann ich mein Spanisch verbessern. Er freute sich mal wieder sein Englisch ausprobieren zu können. Das Schlechte daran war, ich habe nicht nur Spanisch verstanden, sondern, als ich ihn frage ob auch er hier übernachtet, dass man nur vom 1. Januar bis zum 30. März hier campieren darf und ich mich vor der Polizei in Acht nehmen soll. Nun gut. Es ist bereits 18:00 Uhr. Nachdem er erneut vom Strand zurückkommt, sagt er mir, er hätte mit seiner Schwester telefoniert und sie habe gesagt, dass die Polizei nur bis 19:00 Uhr käme. Danach gäbe es keine ‚Gefahr‘ mehr.

Es ist bereits nach 20:00 Uhr und ich bin inzwischen wieder alleine, als ein Motorradfahrer anhält. Er ist vom Sicherheitsdienst für den Park und macht mir klar, dass ich nicht über Nacht hier bleiben dürfe. Ich verstehe natürlich wieder nur ‚Spanisch‘ und nach einigem hin und her und dem Versprechen, dass ich morgen ganz früh verschwinde, darf ich bleiben. Jetzt muss ich nur noch eine Übereinkunft mit den aggressiven Mücken finden….

 

Fray Bentos

Auf dem Weg zur Hauptstraße werde ich von der Polizei umgeleitet. Diese führt gerade eine größere Rekrutierungs-Übung mit schwer bewaffneten Polizisten auf dem abgelegenen Feldweg durch. Also fahre ich über selbigen Weg zurück, über den ich gestern gekommen bin.

An der nächsten Ausfahrt entschließe ich mich kurzerhand doch noch in den Park/Zoo zu fahren. Der Eintritt in diese Parks ist meist kostenlos. Hier kann ich auch wieder mit Antares in den Park fahren. Doch als ich zum ersten Mal anhalte, passieren mich gleich mal fünf große Reisebusse. Jetzt wusste ich was die Stunde geschlagen hatte und so wird mein Aufenthalt beschränkt bleiben.

Ein Fuchs läuft mir über den Weg. Ich stoppe – er auch. Ich gehe auf ihn zu – er läuft auf einen umgefallenen Baumstamm. Ich hocke mich hin, um nicht so bedrohlich zu wirken – er setzt sich auch hin. Allerdings halte ich die Hocke nicht so lange aus wie der Vierbeiner und so gehe ich weiter. Leise glaube ich ein hämisches Lachen zu hören als ich mich langsam vom Fuchs entferne.

Schon bald muss ich die Klimaanlage einschalten. Es wird ganz schön heiß. Die Straße ist zunächst noch in gutem Zustand, als ich jedoch auf die 23 abbiege, ändert sich die Qualität und es wird eine Hoppelei über unzählige Flickstellen im Teer. Es herrscht auch mehr Kraftverkehr und so ist das mit dem entspannten Fahren erstmal vorbei.

In Mercedes fahre ich raus. Die Uferpromenade soll ganz nett sein und auf der kleinen Insel gibt es einen Campingplatz. Vielleicht will ich dort bleiben. Die Rambla ist mal wieder super breit und kaum Autos. Ich kann also gemütlich halten, obwohl für Lkw die Zufahrt verboten ist. Unmittelbar hinter dem Gehsteig beginnt normalerweise die Uferfläche. Doch heute steht hier alles bis an den Bordstein unter Wasser. Es scheinen die Regenfälle der letzten Tage hier angekommen zu sein. Die Brücke zu der Camping-Insel ist komplett im Wasser des Rio Negro versunken. Diese Frage hat sich also erübrigt. Auch für die geplante Weiterfahrt am Ufer entlang zu dem hiesigen Park bräuchte ich ein Kanu, denn die Straße steht unter Wasser und ist gesperrt.

Das Städtchen macht einen sehr ruhigen und entspannten Eindruck, aber ich möchte nicht an der Uferpromenade übernachten, zumal gerade unzählige Buden und Musikanlagen aufgebaut werden, die vermutlich für die nötige Unterhalten am heranbrechenden Abend sorgen sollen.

Bis nach Fray Bentos sind es nur wenige Kilometer. Dort, etwas abseits des Hauptortes, gibt es einen riesigen Campingplatz, auf dem ich heute kostenlos übernachten darf. Der schönste und ruhigste Platz ist ganz am südlichen Ende. Die Seniora der Rezeption sagt es sein kein Problem mit dem Truck dort hin zu kommen. Ist es auch nicht, aber ich wollte die anderen Camper nicht alle stromlos machen, also zwänge ich Anatres ganz langsam an den niedrigen Bäumen vorbei und unter den Freilandkabeln hindurch. Dann habe ich noch etwas Spaß auf den ausgewaschenen Pisten zum Ufer des Rio Uruguay und finde einen schönen Platz auf einer mit vereinzelten Bäumen bewachsenen Wiese. Von hier aus kann ich Argentinien bereits sehen. Am Nachthimmel gesellt sich der Vollmond hinzu. Und wenn ich das Licht aus mache, blitzen überall auf der Wiese hunderte von Glühwürmchen.

 

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