USA - Florida

Panamericana

USA - Florida, 13.02.2016 - 15.02.2016

Übersicht der Route

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01 Miami

Nach kleineren Problemen mit meinem USA Visum beim Einchecken in Cartagena geht es dann zügig nach Miami. Ich erwartete ein angenehmes, weniger heißes Klima als in Cartagena. Dann wurden meine Erwartungen jedoch übertroffen, denn es war empfindlich frisch und windig. Mein Gepäck wurde in Cartagena 'ordentlich' durchsucht. Nach mehr als zwei Jahren muss ich wohl meine Wäsche jetzt mal aufbügeln. Ich glaube zwar dass nichts fehlt, auch wenn sich Sachen in anderen Rucksacktaschen wiederfanden als wo sie ursprünglich waren, aber ich habe eine schwarze Jeans in Größe 16 hinzugewonnen, die vorher nicht im Gepäck war. Ich wollte eigentlich nicht zum Schmuggler werden. Sowas kann dann auch mal schief gehen.

Mein Hotel liegt in Miami Downtown nahe des Hafens. Hier findet gerade die Miami Boat Show statt. Demensprechend viel ist hier los und ebenso sind die Preise in den Hotels gestaltet. Als Kostensenkungsmaßnahme habe ich daher eine Karibik Kreuzfahrt für eine Woche gebucht, bis Antares dann auch in den USA ankommt. Morgen geht es auf’s Schiff.

Schon lange freue ich mich auf die guten Burger die es in den USA gibt. Doch irgendwie habe ich wohl nicht mehr vor Augen gehabt wie teuer das Land ist. Für 21$ hätte ich in Südamerika den ganzen Tag leben können. Hier stille ich dafür lediglich einmal meinen Hunger. Das kann ja was werden.

Gut hingegen finde ich die langen Ladenöffnungszeiten. So komme ich am späten Samstagabend in einen Laden, der eine gut sortierte Fotoabteilung hat. Hier erhalte ich auch eine gute Beratung von einem passionierten Fotografen. Die Auswahl ist dennoch auf drei in Frage kommende Kameras beschränkt und so muss ich mich dann entscheiden, will ich in der kommenden Woche bessere Fotos machen als mit dem Smartphone südamerikanischer Qualität.

Die Klimaanlage im Zimmer habe ich längst abgestellt. Dennoch zieht und pfeift es durch das Zimmer. Das dünne Bettlaken reicht um diese Jahreszeit nicht aus und es wird eine unangenehme Nacht. Aber so ergeht es auch anderen Reisenden, die ich hier kennenlerne.

 

02 Norwegian Getaway

Ein wenig üppiges Continental Breakfast begrüßt mich am Morgen, bevor es mit dem Shuttle zum Hafen geht. Dort befinden sich derzeit drei Cruise Schiffe. Jedes von ihnen nimmt mehrere tausend Menschen auf. Da ist eine gute Organisation gefragt. Im Minuten Takt kommen Busse, Shuttle und Taxis an und laden ihre Gäste samt Gepäck aus. Der Check-In erfolgt nach genau zuvor festgelegten Zeiten und es werden Sicherheitskontrollen ähnlich derer am Flughafen durchgeführt. Man unterschreibt schon mal blanco für seine Ausgaben, welche dann der Kreditakte belastet werden. Bezahlen tut man mit der Key-Card, auf welcher auch ein Foto des Gastes hinterlegt ist um die Person einwandfrei identifizieren zu können. Das Boarding erfolgt in Gruppen und bei jedem Aufruf der nächsten Gruppe ertönt ein kollektiver, enthusiastischer Gruppen Aufschrei. Mir schwant Böses für die kommenden Tage.

Bevor wir ablegen, gibt es eine Sicherheitsübung, bei der jeder Gast zu der auf deiner Key-Card angegebenen Sammelstelle erscheinen muss. Dort wird die Key-Card gescannt und das erscheinende Bild des Gastes abgeglichen. Mogeln gilt also nicht. Doch einige Gäste scheinen sich auch ohne diese Übung bereits im Pool ganz wohl zu fühlen.

Dann geht es los. Langsam schiebt sich das derzeit zwölftgrößte Passagierschiff der Welt mit knapp 4.000 Passagieren und 1.640 Besatzungsmitgliedern an Bord aus dem Hafen. Ein frischer Wind aus Nord-Ost weht uns entgegen. Auf offener See geht der Lotse von Bord und das Schiff bekommt seinen ganz eigenen Rhythmus. Ich bin erstaunt, dass ein Wellengang von nur 60 cm das 145.645 Tonnen schwere Schiff so kurzwellig ins Wanken bringt. Es schaukelt fast mehr als ein Flieger der bei Wind mit über 300 km/h zur Landung ansetzt.

Das 2014 von der Meyer Werft in Emden erbaute Schiff bietet verglichen mit meinem letzten Hotel puren Luxus. Die Bad Armaturen sind von Grohe, die Tischtennisplatte von Kettler und die Aufzüge von Kone. Selbst die Steckdosen sind überwiegend in Schuko-Version ausgelegt, was mir eigentlich entgegen kommen sollte, doch seitdem ich in Kolumbien ein neues Netzteil mit US-amerikanischem Stecker für mein Notebook gekauft habe, stehe ich wieder vor dem Problem einen Adapter zu benötigen.

Positiv überrascht bin ich auch von der Küche an Bord. Es gibt mehrere Restaurants. Auf Deck 15 ist eines der größeren Restaurants, welches in Buffet Form eine unzählige Fülle an Leckereien bietet. Diese Kreuzfahrt hatte in der ursprünglichen Überlegung zwar auch den Aspekt der inkludierten Verpflegung bedacht, doch schon jetzt befürchte ich, dass es mir in den kommenden Tagen verpflegungstechnisch zu gut gehen wird.

Das typische Alter der Passagiere ist nicht wie gedacht. Es sind neben Senioren auch viele Familien mit Kindern und junge Pärchen an Bord - weniger Alleinreisende. Entsprechend laut geht es zu an Bord. Es ist schwierig ein ruhiges Plätzchen zu finden. Doch in der Bibliothek steht ein Schreibtisch für mich und es ist so still, das man das leise Knistern der Schiffseinrichtung hört. Zumindest so lange bis die ersten Amis kommen....

 

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