Panamericana
USA - Wyoming, 04.06. - 07.06.2016
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Zuerst
komme ich nach wenigen Meilen nach Idaho. Hier breitet sich der Bear Lake vor
mir aus. Er soll eine Farbe haben wie der Himmel. Vor lauter Speigelungen im
Wasser sehe ich jedoch nichts.
Dann geht es weiter durch die grüne Landschaft. Hier gibt es zahlreiche Viehwirtschaft. Dann folgt die nächste Staaten-Grenze nach Wyoming.
Hinter
Alpine folgt die Straße dem Snake River. Hier gibt es zahlreiche Rafting Touren
auf dem breiten Fluss. Das Wasser ist eher bräunlich. Freie Camping
Möglichkeiten gibt es zwischen 1.
Mai
und Labor Day kaum. Daher fahre ich
einen Umweg von mehreren Kilometern in den Granite Creek.
Hier sind ein Wasserfall sowie kommerziell erschlossene heiße
Quellen die Attraktion. Doch etwas Stromabwärts finde ich eine große Wiese, die
sich zum Campen anbietet. Im Moment meiner Ankunft steuert noch ein Pickup auf
die von mir anvisierte Stelle am Fuß zu. Ich lasse den beiden aus Maine den
Vortritt und stelle mich etwas abseits neben die Bäume. Hier staubt es auch
nicht so sehr. Dann heißt es beim Lagerfeuer entspannen und die Aussicht
genießen.
Ein Sonntag mit schönem Wetter stellt sicher, dass es in den Nationalparks mächtig voll wird. So auch heute im Grand Teton Nationalpark, wo ich am Visitor Center Sabine und Ulrich wieder treffe, die ich von der Overland Expo kenne.
Wer die Alpen, oder gar die Schweizer Alpen kennt, findet die Hauptattraktion jetzt nicht gerade überwältigend Umwerfend. Daher fahre ich über den Park Way durch den dennoch schön anzusehenden Nationalpark.
Zwischen dem Grand Teton und dem Yellowstone Nationapark liegen nur wenige Meilen und ebenso lang der John D. Rockefeller Jr. Memorial Parkway. Hier gibt es einige freie Camp Sites am Snake River. Zufällig finden sich Sabine und Ulrich auch hier ein und mit uns noch 1 Millionen Mücken. Seit ewigen Zeiten hole ich den Mückenschutz raus, aber am Rücken werde ich durch das T-Shirt dennoch ordentlich zerstochen.
Als
am Morgen die Mücken immer noch nach unserem Blut lechzen, fahre ich zügig zum
Yellowstone Nationalpark. Bis auf einen Campground sind zu dieser frühen Stunde
bereits alle Campingplätze im Park voll. Wildes Campieren ist im Nationalpark
nicht möglich/erlaubt. Das Problem insbesondere beim Yellowstone ist seine
Größe. Die Park-Road ist 142 Meilen lang und vier der 12 Campingplätze mit
insgesamt über 2.000 Plätzen öffnen erst in einer Woche. Man muss seine
Aktivitäten also so planen, dass man abends den Park an einem der fünf Zugänge
wieder verlässt und auswärts campiert.
Mein heutiger Ausgangspunkt für alle Aktivitäten ist der große Parkplatz am Old Faithful Geysir. Doch ich schaffe es nicht, alle mir vorgenommenen Wanderwege abzulaufen. Die Sonne scheint und es ist warm. Doch genau dies führt auch dazu, dass sich säulenartig Gewitterwolken in die Höhe schrauben und später für Verdunkelung und Donner sorgen. Regen fällt hier zumindest nicht.
Nach
einem weiteren Ausbruch des Old Faithful, der ziemlich genau alle 90 Minuten
Eine Wasser Fontäne von bis zu 30m Höhe ausspuckt, mache ich mich auf den Weg,
den Park am Westzugang zu verlassen. Doch unterwegs staut sich immer wieder der
Verkehr. Das liegt zum einen an den vielen Besuchern, aber noch mehr an einigen
wenigen Bisons, die am Wegesrand grasen oder rasten. Das veranlasst die
Touristen dann auf der Straße anzuhalten oder gar zu parken. Damit
nicht genug, gehen einige Besucher bis auf eine Körperlänge an die Tiere
heran.
Obwohl überall dringen davon abgeraten wird, denn die Tiere sind äußerst
gefährlich und schnell. Da ist es unerheblich über welche Körperlänge man
spricht. Die des Dummtiers oder die des Wildtieres.
Ich bin froh mir wieder ein Teleobjektiv und einen Telekonverter für meine Kamera gekauft zu haben, denn jetzt ist das genau das richtige um die Tiere aus sicherer Distanz zu fotografieren.
Außerhalb des Parks muss ich noch ein ganzes Stück fahren bevor ich einen freien Campground finde. Doch die Mücken sind schon da. Und die Grizzlybären auch, denn überall wird sehr deutlich vor ihnen gewarnt.
Am
nächsten Tag geht es wieder rein, in den Park. Heute nehme ich mir weniger vor
und prompt stehe ich im Stau an einem Parkplatz.
Umkehren
geht nicht auf der schmalen Straße. Also warten bis ich auf den Parkplatz komme,
doch da ergibt sich auch gleich eine Parkgelegenheit. Bevor man hier mit einem
RV einparken will, sollte man zuvor mal ein paar schmale Passstraßen gefahren
sein. Die Pkw und Pickups parken alle RV-Plätze zu. Das reinste Chaos hier. Ich
nehme es gelassen. Das Einparken macht eh mehr Spaß als die Besichtigung der
farblosen, blubbernden Quellen.
Eindrucksvoll
finde ich dann noch die Lower Falls des Yellowstone River. Hier stürzt der Fluss
imposant in die Tiefe. Und das finden mehrere hundert Touristen um mich herum
auch. Ruhiger wird es erst, als ich auf einen weiterführenden Wanderpfad
abbiege. Die Hinweistafel zu Begin des Trails beschäftigt sich fast
ausschließlich mit dem Thema ‚Beware the Bear‘ – die Gefahr vor den Bären. Man
soll nur in einer Gruppe gehen und unbedingt ein Bären-Spray dabei haben. Habe
ich beides nicht und trotzdem finde ich lebendig einen Aussichtspunkt mit einem
schönen Blick auf den weiteren Verlauf des Yellowstone River.
Den
Rest schenke ich mir und mache mich auf den Weg aus dem Park. Nochmals geht es
über einen 2.730m hohen Pass, auf dem noch einige Restschneefelder liegen. Bei
der Talfahrt kommt es erneut zum Stau. Hier bin ich wieder einmal froh Antares
zu haben. Denn es grast ein Bär am Hang im Wald und von hier oben aus kann ich
ihn viel besser sehen als die Touristen aus ihren Leihwagen. Leider muss ich
mich mit dem Bären noch besser verständigen, damit er das nächste Mal in die
Kamera blickt. Aber das heute war ja auch nur unser erster Versuch. – Ach ja,
einen Elch (mit Geweih) habe ich auch noch im Vorbeifahren gesehen, konnte aber
nicht gefahrlos anhalten um ein Foto zu machen.
Am nördlichen Ende fahre ich aus dem Nationalpark heraus und schon bin ich in Montana.
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