Panamericana
Kanada, 10.06. - 08.07.2016
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An der Grenze geht es gemütlich zu. Seit meiner letzten Schweiz-Durchquerung ist dies der erste Grenzübergang, bei dem ich im Auto sitzen bleiben kann. Den Motor muss ich abstellen und dann wechseln sich die Themen Grenzübertritt und Reisen sowie Informationen über aktuelle Baustellen und Öffnungszeiten von Campingplätzen ab. Anders als sonst geht der Beamte mit meinem Ausweis ins andere Gebäude um einen Stempel in meinen Pass zu drücken. Dann kann ich weiter fahren.
Endlich hat mich das metrische System wieder. Geschwindigkeiten in km/h und Distanzen in Kilometern. Aber auch eine andere Währung und bei der Einfahrt in den Nationalpark muss ich gleich die Jahreskarte lösen, die zu meinem Erstaunen jedoch zwei Jahre gültig ist. Ich kann sie mit US$ bezahlen und erhalte gleich CAN$ als Wechselgeld.
Bei
der Einfahrt erblicke ich zuerst das Prince of Wales Hotel. Das Hotel, welches
wohl mit am häufigsten fotografiert wird. Leider heute bei dichten Wolken und
Regen, denn seit Grenzübertritt habe ich die Karibik endgültig hinter mir
gelassen.
'Leider' investiert Kanada dieses Jahr 2,6Mrd Dollar in die Erneuerung der Infrastruktur der Nationalparks und anderen Einrichtungen. Daher und wegen der noch recht frühen Jahreszeit sind viele Straßen gesperrt. Auch der recht teure Campingplatz im Ort Waterton ist eine Baustelle. Das wird bestimmt alles ganz toll, aber derzeit wohnt man zwischen großen Baumaschinen. Also beschließe ich weiter zu fahren.
Die Stellplatzsuche ist nicht ganz so einfach wie erhofft. Nach einigen Fehlversuchen finde ich jedoch ein Stück ‚Crown’s Land‘, welches der Krone gehört und von jedermann benutzt werden darf. Gleich um die Ecke befindet sich das Frank Slide Interpretive Center, welches an den wohl tödlichsten Erdrutsch Kanadas mit zirka 70 Toten im Jahre 1903 erinnert. Leider ist es schon geschlossen und ich kann bei Regen nur die äußeren Anlagen sowie den ‚bösen‘ Berg und das übrig gebliebene Geröllfeld besichtigen.
In
Sparwood komme ich am damals größten Lkw der Welt vorbei. Der 1970 in Betrieb
genommene Muldenkipper, der damals im 24-Stundnen-Betrieb in der hiesigen
Kohlemine im 12-Minuten-Takt den Abraum weg schaffte, steht heute mit defektem
Turbolader als Ausstellungsstück neben dem Highway.
Ohne
den Kopf einziehen zu müssen kann ich unter diesem Monster hindurch marschieren.
Marschieren und fahren tun heute auch die Einheimischen, die an diesem
Wochenende die ‚Coal
Miner
Days‘ mit einem Umzug begehen. Alles was irgendwie fahren oder laufen kann ist
geschmückt und nimmt an dem Umzug teil.
Etwas
weiter, in Fernie, komme ich am ältesten erhaltenen hölzernen Ölbohrturm in
British Columbia vorbei. Ein weiterer Regenschauer treibt mich auf einen
Parkplatz. Nach einem Curry-Reis Eintopf lässt der Regen und Hagel nach. Obwohl
es wohl nicht mit meinen Kochkünsten zu tun hat, wird es nun freundlicher und
ich unternehme eine Bergtour.
Wegen der überall lauernden Gefahr von Begegnungen mit Bären,
lerne ich derzeit laute Selbstgespräche zu führen, denn singen kann ich nicht.
Bei der Wanderung starren mich, vielleicht
deshalb, immer wieder die Rehe an,
die oft zu sehen und wenig scheu sind. Doch beim Abstieg scheuche ich ungewollt
ein großes Tier im Gebüsch auf. Ich kann nur ein dunkles Fell erkennen und
vernehme das Stampfen eines davon eilenden Tieres. Mein Herzschlag verdoppelt
sich im Nu und die Hand greift nach der Spraydose für die Bären-Abwehr. Doch es
rührt sich nichts mehr im Wald. Ich gehe vorsichtig weiter und als ich kurz
darauf ein weiteres Reh mich anstarren sehe, hoffe ich dass es nur dieses Tier
war, welches ich in seiner Ruhezone gestört und aufgeschreckt hatte.
Bei heiterem bis wolkigem Wetter geht es weiter in Richtung Westen. Für einige Kanadier bin ich auf dem Highway wohl immer noch zu langsam und so demonstrieren sie ihren Unmut mit dem Mittelfinger. Zumindest einer. Ansonsten sind die Kanadier recht freundlich und entspannter als einige ihrer Nachbarn. Das erfahre ich, als ich an den Lussier Hot Springs ankomme und mit einigen von ihnen für eine Weile in dem heißen Quellwasser bade. Zur Abkühlung zwischendurch dient der Fluss, der die unteren Becken derzeit wegen des hohen Wasserstandes überspült und somit auch Kaltwasserbecken bietet.
Die Campgrounds am Whiteswan Lake sind für ihren stolzen Preis von 22$ erdrückend. Die Stellplätze liegen zwischen dichten Bäumen im Dunkeln und Ausblick auf den schönen See und die umliegenden Berge hat man auch nicht. Also suche ich mir in der Nachbarschaft wieder einen freien Platz im Wald. Dort stören mich dann auch keine knatternden Stromgeneratoren.
Ich glaube es ist noch nicht einmal 5:00 Uhr, als die ersten Langholz-Lkw unweit durch den Wald brettern. Aber es ist bereits hell. Die Pacific Time macht es möglich. Also begebe auch ich mich auf die Piste. Eine einfache aber stabile Holzbrücke bringt mich über den Kootenay River. Die Brücke ist von der anderen Seite nur für kommerzielle Fahrzeuge freigegeben – bin ich halt ein kommerzieller Truck...
In
Invermere komme ich am Supermarkt mit so vielen Menschen ins Gespräch, dass ich
den halben Tag hier verbringe. Anschließend heißt es mal wieder einen schönen
Platz zu finden. Der erste Versuch geht ins Leere. Campen verboten steht da
angeschlagen. Dann, eher spontan, fahre ich eine lange, mit Schlaglöchern
übersäte Forststraße hinein.
Am
Ende liegt der Lake Enid. Ein Idyll mit nur wenigen ausgewiesenen Stellplätzen.
Da die meisten Plätze zwar belegt sind aber nicht genutzt werden, stelle ich
Antares mit Seeblick ans Ufer. Leider gibt es immer wieder Regenschauer, doch
die Zeit zwischendurch erlaubt eine Wanderung um den kleinen See und gestattet
mir das Grillen für den kleinen Hunger. Am Wochenende und in den Ferien, also ab
nächster Woche, ist hier wie überall sonst in BC die Hölle los. Doch heute bin
ich fast alleine. Herrlich!
Einen weiteren Tag verbringe ich bei wechselhaftem Wetter. Unzählige Male nehme ich den Campingstuhl heraus und verstaue ihn bei einsetzendem Regen wieder. So vergeht der Tag.
Es kommt mir vor, als wäre ich eine ganze Woche am Lake Enid gewesen. Doch dann hat mich die Straße wieder. In Radium Hot Springs biege ich auf den Highway 93 und somit in den Kootenay Nationalpark ab. Kurz darauf trottet ein Schwarzbär über meinen Weg. Besser gesagt am Straßenrand. Doch wieder ist es unpassend anzuhalten. Doch auch die weitere Strecke durch den Park ist beeindruckend.
Ich
unternehme einige kurze Wanderungen zum Kootenay River und zu den Paint Pots,
die durch ihren Eisenanteil ihrem so grünen Umfeld eine rot-braune Note geben.
Leider
regnet es immer wieder zwischendurch. Und nur durch die ungenügende
Beschilderung lande ich auf dem Highway nach Banff. Dort angekommen, parkiere
ich auf einem Parkstreifen am Bahnhof, wo RVs bis zu 12 Stunden parken dürfen.
Also besichtige ich die Stadt und gönne mir in einem überlaufenen Restaurant ein
Abendessen mit lokal gebrautem Bier nach Köllscher Art. Nur der Typ mit der
Lederhose passt nicht so recht auf das Etikett des Bieres. - Es kann halt nicht
alles passen...
Neben
den Zügen fahren auch einige Autos bis spät und ab früh morgens hier entlang.
Ein Lkw-Fahrer hat bei nur 2°C wohl gefroren und des Öfteren seinen Motor
gestartet um seine Blechkabine einzuheizen. Also mache ich mich etwas übermüdet
vor dem Frühstück auf den Weg.
Am Johnston Canyon frühstücke ich auf dem Parkplatz, bevor ich zu den Wasserfällen laufe. Es gibt einen unteren (rechts) und einen oberen Wasserfall (links). Beide sind nach 2 km über einen guten Wanderweg erreicht. Bereits auf dem Rückweg kommen mir Menschenmassen entgegen. Der Parkplatz ist inzwischen über voll. Also nichts wie weg hier.
Doch
an meinem nächsten Ziel habe ich das Problem der Parkplatzsuche. Am Moraine Lake
sind ebenfalls die Touristenmassen eingefallen. Ich warte 5-10 Minuten und
bekomme einen RV-Parkplatz.
Dann
schlüpfe ich in meine Wanderstiefel und erklimme den Berg zum Eiffel Lake. Hier
sind kaum noch Touristen. Dafür schneit es leicht und Wolken hängen an den hohen
Berggipfeln. Der Moraine Lake ist satt türkis-farben. Leider sieht man das nur
von oben durch die Bäume. Am Aussichtspunkt für die Touristen steht das Licht
ungünstig und so liegt der See weniger imposant zwischen den Schnee-bedeckten
Riesen.
In Lake Louise tanke ich noch ‚günstig‘, denn in Alberta sind die Steuern niedriger als in BC. Dann geht es weiter in Richtung Jasper. Doch irgendwie verpasse ich die Abzweigung und fahre 35 km in die falsche Richtung. Leider immer bergab. Eine Alternativroute gibt es nicht wirklich, also muss ich alles wieder zurück und rauf. Somit ist das günstige Tanken schon wieder dahin.
Auf dem Parkway dürfen nur Trucks bis zu 4550kg ohne eine besondere Genehmigung fahren. Doch Antares ist schließlich ein RV und bei der Einfahrt in den Park zeige ich lediglich das Nationalpark-Ticket vor und alles ist gut.
Es geht wieder in die Berge und am Mosquito Creek steuere ich den Campingplatz an. Im Self-Registration System ist es mit 17,60Can$ recht günstig und ich stehe am Fluss. Höre somit nichts von der Straße.
Bei
leichte Schneetreiben werde ich früh wach. Bin aber von der gestrigen Tour noch
ziemlich platt und lasse es deshalb langsam angehen. Erster Stopp ist nach
wenigen Kilometern der Trailhead zur Bow Hut bzw. den gleichnamigen
Wasserfällen. Eigentlich will ich die letzteren besuchen, doch an der Gabelung
muss auf dem Weg zur
Hütte
die Schlucht über einen darüber liegenden großen Felsen gequert werden, was ich
natürlich reizt. Und so kommt es, dass ich den viel längeren Weg zur Bow Hut
einschlage. Es kommen mir nur noch gut ausgerüstete Alpinisten entgegen.
Touristen treffe ich hier nicht an. Leider zieht sich das Wetter zu und als die
Hütte in Sichtweite kommt, doch immer noch eine gute Stunde entfernt ist, kehre
ich um. Mir fehlt auch eine ordentliche Brotzeit für die lange Tour.
Kurz nach der Weiterfahrt steht ein überraschender Stopp auf dem Plan. Stau, verursacht durch meinen Freund Petz dem Bär - ein Grizzly. Am Wegesrand läuft er unbeirrt von den Zuschauern durchs Grün und hebt im Vorbeigehen mal eben einen großen Stein an, um zu nachzusehen, ob darunter jemand sein Abendessen versteckt hat. Schon beeindruckend welche Kraft das Tier hat.
Es ist schon erstaunlich wie sich sehr interessante Bekanntschaften ergeben, nur weil man auf einen bestimmten Parkplatz abgebogen ist und dort auf einen Menschen trifft, den man sonst vermutlich nie kennengelernt hätte. So ergeht es mir heute mit Bob aus Colorado. Er baut Autos um und ist sehr an den Details von Antares interessiert.
Ich fahre weiter und freue mich auf die Kalorien, die mich beim Abendessen erwarten. Da ich noch immer im Nationalpark bin, vermeide ich das Wildcampen, da es evtl. saftige Strafen dafür geben kann. Also lande ich auf einem Campingplatz am Rampart Creek.
Da
es abends bis nach 23:00 Uhr noch hell ist und ich nie vor Mitternacht ins Bett
komme, wird es morgens immer später, bis ich los komme. Heute geht es zuerst zum
Athabasca Gletscher, von dem nicht mehr viel übrig ist. Die Klimaerwärmung hat
bereits ganze Arbeit geleistet und so wirkt das zurückbleibende Geröllfeld wie
eine vorgelagerte Wüste. Besucher dürfen schon lange nicht mehr bis an das Eis
heran. Es sei denn, man bucht eine geführte Tour oder fährt für viel Geld mit
einem der 6x6 Busse mit riesigen Reifen aufs Eis. Doch ich habe schnell genug
von den Touristenmassen und denke sehnsüchtig an die Gletscher in Alaska, wo ich
hoffe etwas näher heran zu kommen und mit mehr Ruhe die Aussicht genießen zu
können.
Ein weiterer Stopp und eine kleine Wanderung an den Sunwapta Wasserfällen hinterlässt ein ähnliches Bild wie am Gletscher. Also beschließe ich, noch heute über Jasper aus dem Park heraus zu fahren und etwas Strecke zu machen. Unterwegs bekomme ich erfreulicherweise aber noch die Gelegenheit ein paar Dickhornschafe zu sehen. Super!
An den La Salle Lakes finde ich eine Recreation Site, an der ich campen kann. Ich komme mit Locals in Kontakt, die hier bei Lagerfeuer ihren Tag verbringen. Gemeinsam lassen wir den Tag ausklingen und ich gehe mit ein paar weiteren Tipps für entlang meiner Strecke nach Hause.
Heute
ist ein Bären Tag. Gleich auf den ersten 20 Kilometern sehe ich zwei
Schwarzbären. Etwas später eine Bären Mama mit ihren zwei Jungen.
Doch
die Bären haben vor Antares gehörigen Respekt. Bis der aus einer Geschwindigkeit
von 70 km/h zum Stillstand gekommen ist, sind die Bären bereits in Deckung
gegangen.
Aber Antares hat heute bereits kurz nach der Abfahrt ein Jubiläum gehabt. Die 100.000 km Marke wurde gebrochen. Jetzt gehört er von der Laufleistung auch zu den Großen.
Nach ein paar Abstechern komme ich am Willow River zu einem kleinen Platz, der tagsüber noch von Einheimischen genutzt wird. Abends bin ich dann alleine. Einem Zweijährigen kann ich eine Freude mit einem Luftballon machen und ein etwas älterer Junge, der bei seiner Ankunft ganz aufgeregt und begeistert auf Antares und mich zukam, bekommt ein Foto von Antares für seine Pinnwand.
In Prince George, der größten Provinzstadt im Westen British Columbias, steht heute ein Versorgungsstopp auf dem Plan. Einkaufen Tanken und Kommunikation, nicht nur mit zu Hause, sondern auch mit vielen interessierten Einheimischen auf dem Parkplatz oder an der Gemüsetheke.
Am späten Nachmittag geht es dann weiter. Von Karl und Ulla habe ich erfahren, dass sie ungefähr 600 km vor mir sind. Das schaffe ich heute nicht mehr. Doch um dem Regen zu entkommen, fahre ich noch bis Bruns Lake und dort an den Kager Lake, wo neben dem Mountainbike Revier eine kleine aber sehr schöne Recreation Area ist. Mit mir kommen abends gegen 21:00 Uhr noch ein paar Mountainbiker an, die mich innerlich fast auslachen, dass ich hier ohne Mountainbike unterwegs bin. Mir kommen beinahe die Tränen, denn hier gibt es wirklich mit die besten Trails der Welt.
Selbst nach dem Abendessen und einem Spaziergang am See bleibt noch genügend Zeit ein Lagerfeuer mit den bereitgelegten Holzscheiteln zu entfachen, denn es ist die kürzeste Nacht des Jahres und der Vollmond ersetzt das fehlende Sonnenlicht. Ich muss sagen, BC außerhalb der Nationalparks gefällt mir richtig gut!
Nachdem
ich noch ein paar Untersuchungen an der Elektrik eines amerikanischen WoMo‘s
durchgeführt habe, mache ich mich kurz vor Mittag auf den Weg weiter nach
Norden. In Smithers gibt es Infos vom Visitor Center und in und um Hazelton sind
zahllose Totem Pfähle zu besichtigen. Besonders schön finde ich die bunten
Blumenwiesen, die es hier immer wieder zu sehen gibt.
Kurz
hinter Hazelton biege ich vom Yellowhead Highway auf den Cassiar Highway in
Richtung Alaska ab. Ein großer Wegweiser aus Holz deutet den Weg. Die
Kilometerangaben auf dem Hinweisschild sind beeindruckend.
Noch ein paar weitere Totem Pfähle und zahlreiche Schwarzbären am Wegesrand, dann erreiche ich den Bonus Lake, an dem mich neben einem campenden Motorradfahrer bereits zahlreiche Mücken erwarten. Ein langer Tag geht zu Ende.
Am
Morgen bin ich noch nicht ganz wach, denn erst beim ersten Fotostopp bemerke ich
den Post-It an der Fahrertür. Dave, der Motorradfahrer, hatte mir am Vorabend
noch einen Kontakt zu einem Fotografen in Alaska geben wollen, war am Morgen
jedoch früh losgefahren und hat mir die Kontaktdaten auf einem Zettel ans Auto
geklebt. Und ich habe es beim Einsteigen nicht gemerkt. Jedoch wunderten mich
die komischen Flattergeräusche während der Fahrt. Ich bin wohl echt übermüdet
bei nur 5 Stunden Schlaf pro Nacht in Dunkelheit.
Am Bear Glacier treffe ich auf den ersten nennenswerten Gletscher in Kanada. Leider heben sich die Wolken nicht so recht vom Weiß des Gletschers ab und so fahre ich zügig weiter nach Stewart.
Als ich, am Visitor Center parkend, gerade meine E-Mails abrufe, kommen Bettina und Günther mit ihrem Truck vorgefahren. Kurz darauf folgen Ulla und Karl. Wir tauschen uns lange Zeit aus und da wir heute in entgegengesetzte Richtung fahren, verabreden wir uns locker für die kommenden Tage.
Kurz
hinter Stewart verlasse ich Kanada und fahre – ohne Grenzkontrolle – nach
Alaska. Und schon bin ich wieder in den USA. Doch nur kurz um durch den kleinen
Ort Hyder zu fahren und wenig später komme ich unbemerkt wieder auf kanadisches
Hoheitsgebiet. Eine gute Piste führt hier zu den kanadischen Goldmienen in den
Bergen. Für Touristen ist die Strecke deshalb so interessant, weil sie am Salmon
Gletscher, der fünftgrößte Gletscher in Kanada, vorbei führt. Auf dem Parkplatz
treffe ich verschiedene Leute wieder, die ich zuvor bereits kennengelernt hatte
und komme auch erstmalig mit der einheimischen Polizei ins Gespräch, die mit
ihren Quads auf Patrouille sind. Mit Blick auf den riesigen Gletscher wird dies
mein heutiger Übernachtungsplatz.
In
einer 'Waschküche' werde ich wach - Nebel. Vom Gletscher ist nichts zu sehen.
Mit der Abfahrt lasse ich mir Zeit, doch es klart nicht auf. Erst nach ein paar
Höhenmetern lässt der Nebel nach und das Tal wird sichtbar.
Mir kommen gleich bei der Abfahrt vom Gletscher zwei deutsche Fahrzeuge entgegen. Mehr als ich heute an Bären zu sehen bekomme.
Der
Grenzübergang nach Kanada ist problemlos. Wie gewohnt steige ich aus dem
Fahrzeug, um zum Zoll zu gehen. Das wundert den mir entgegen kommenden Zöllner.
Ich soll
nach
einer kurzen Befragung doch wieder im Auto Platz nehmen und kurz darauf bekomme
ich meinen Pass zurück. Dann geht es über mehrere Stunden auf dem Cassiar
Highway Richtung Norden. Die beschilderten Distanzen sind riesig und werden nur
langsam kleiner.
Am Morchuea Lake finde ich nach zirka siebenstündiger Fahrt einen ganz netten Platz auf einer Recreation Site. Die Landschaft entlang der Strecke ist zwar schön, doch auf Dauer monoton, was recht ermüdend wirkt. Ich freue mich somit sehr auf den Feierabend.
Im
Ort Dease Lake hoffte ich auf Telefonnetz. Aber vergebens. Es scheint hier nicht
nur entlang des Highways, sondern auch in den größeren Orten kein Funknetz zu
geben.
An den Straßenbaustellen wird der Verkehr noch durch Menschen geregelt. Meist sind es junge, hübsche Frauen, die attraktiv gekleidet mit Warnweste und Helm in enger Hose das Stopp-Schild hoch halten. Wer hier nicht anhält ist selbst schuld. Das hat vermutlich Methode und funktioniert.
Heute habe ich besonderes Glück und sehe einen Puma. Er überquert vor mir die Straße. Als ich an der Stelle vorbei fahre, sitzt er links im Gebüsch und schaut mich an. Wow!
Da es noch früh am Tag ist, bekomme ich am Sawmill Point einen Stellplatz direkt am See. Um die Mücken fern zu halten, setze ich mich in den frischen Wind am Ufer, etwa sechs Meter vom Wasser entfernt. Aus südlicher Richtung kommt ein Jet-Boot nahe am Ufer entlang gefahren und fährt an mir vorbei. Als es gerade auf meiner Höhe ist, dreht der Bootsführer am Steuer um mich mit einer zehn Meter aufs Ufer reichenden Bugwelle komplett nass zu spritzen. Damit wollte er wohl den beiden Chicas an Board imponieren. Das ist ihm bestimmt auch gelungen. Ich brauche einmal trockene Kleidung und den anderen Campingstuhl. Zum Glück ist es warm und die Sonne scheint, so trocknet alles schnell wieder. Doch der Typ sollte mir besser die nächsten Tage nicht über den Weg laufen.
Seit ungefähr 60.000 km stört mich zeitweise ein Klappern im Fahrerhaus und seit geraumer Zeit habe ich eine Idee was das sein könnte, doch erst heute finde ich Zugang zu der Ursache und binnen einer halben Stunde ist das Problem behoben.
Die üppige Fauna läuft nicht nur auf der Straße herum, sondern klebt auch an der Windschutzscheibe von Antares. Ich spiele mal wieder Totengräber mit Schwamm und Wasser, damit ich ab morgen wieder den Durchblick habe. Schließlich will ich den nächsten Puma rechtzeitig entdecken und sollte mir ein türkis-blaues Motorboot ins Auge fallen, muss ich wohl auch anhalten.
Bei
wechselhaftem Wetter geht es weiter. Auch die Straße ist wechselhaft gut
ausgebaut. Aber neben zahlreichen Campern ist nicht viel los. Man könnte meinen,
die Straßen wurden primär für Touristen erschaffen. Und tatsächlich liefern sie
heute einen der wichtigsten Gründe für die Unterhaltung und den Ausbau der
unendlichen Straßen im hohen Norden.
Bis Whitehorse sind es noch knapp 500km, also tanke ich an der Junction 37 etwas Diesel nach. Der Preis liegt bereits ein Drittel höher als beim letzten Tanken. Der Kassierer ist ein Farbiger und so frage ich ihn wo er her kommt. Jamaika, sagt er. Sofort erzähle ich von meinen Erlebnissen auf seiner Heimatinsel zu Beginn des Jahres. Dabei vergessen wir ganz, dass draußen Touristen darauf warten, dass sie auch an die Zapfsäule kommen.
Auf der fast 400km langen Strecke sehe ich heute keine Wildtiere. Irgendwie eigenartig, dass sich hier keine Tiere zeigen. Oder aber es gibt hier keine.
Inzwischen habe ich den 60. Breitengrad überquert und bin damit in den Yukon vorgedrungen. Nun auf dem Alaska Highway unterwegs, gibt es zunächst eine sehr gute aber mit vielen losen Steinen behaftete Gravel Road auf der alle wie wild fahren. Bei Gegenverkehr scheppert es nur so vor fliegenden Steinen. Doch nach zirka 15km komme ich auf Asphalt und fahre bis zum Morley Lake. Ein wunderbarer See mit nur ganz wenigen Camp Sites. Es ist zwar frisch, aber ein Bad in dem klaren Wasser lasse ich mir nicht nehmen. Das Lagerfeuer wärmt mich wieder auf. Es wird ein langer Abend, denn dunkel wird es nicht, am 60. Breitengrad.
Nur
widerspenstig verlasse ich den schönen Platz am Morley Lake in Richtung
Whitehorse. In Tagish lerne ich Catherine kennen, die für die Umweltbehörde eine
Fischzählung durchführt. Ich lerne einiges über Fische und bekomme viele
nützliche Tipps für anstehende Touren, denn sie lebte viele Jahre im Yukon und
kennt die Gegend aus Sommer und Winter.
Über Carcross geht es zum Klondike Highway, wo ich bei Conrad, einem ehemaligen Minen Ort, einen schönen Stellplatz finde. Hier treffe ich auf Wendy und Ashleigh aus Australien. Die beiden bereisen Alaska und Kanada seit Jahren immer wieder im Sommer und haben ebenfalls viele Tipps auf Lager. Am Lagerfeuer vergeht die Zeit und ohne Taschenlampe finde ich erst nach ein Uhr den Weg Heim.
Die
langen Tage bringen meinen Rhythmus ziemlich durcheinander. Heute fahre ich erst
zu einer Zeit los, zu der ich sonst bereits ankomme. Aber da es nicht dunkel
wird, sorgt mich das nicht.
Ich mache einen kurzen Abstecher nach Carcross Downtown, wo mich ein paar Dutzend Häuser erwarten. Interessant sind hingegen die Dünen am Ortsausgang. Der Wind treibt hier den Sand gegen den Berg und lässt so eine der wenigen Dünen-Landschaften in Nordamerika entstehen. Da es nicht trocken ist, wachsen auf den Dünen Bäume und Büsche.
Weiter geht es zum Emerald Lake, der farbenprächtig neben dem Highway liegt. Leider im Gegenlicht. Dann wird die Besiedlung bereits dichter und ein Versuch einen Platz an einem See zu finden endet in einer Grundstückszufahrt.
Mein
nächster Stopp ist am Miles Canyon, kurz vor Whitehorse. Hier fließt der Yukon
River durch einen schmalen Canyon aus Fels. Das Gestein ist Säulen-artig
angeordnet, was diese selten schmale Auswaschung durch den Fluss erklärt. Das
Wasser fließt sehr schnell und hat starke Unterströungen. Über eine Hängebrücke
kommt man auf die andere Seite, wo bereits die Wanderwege von Whitehorse
verlaufen.
Wo der Fluss breiter wird, liegen Wasserflugzeuge an Holzstegen. Von hier aus kann man Rundflüge unternehmen. Doch ich brauche erstmal einen Platz für die Nacht. Von dem Walmart Parkplatz wurde mir dringend abgeraten, denn dort wohnen selbst einige Angestellte der Supermarktkette in einer ‚Wagenburg‘. Mein Geheimtipp führt mich unweit vom Zentrum an einen schönen See, der zwar auch von Locals besucht wird aber für die ortsnahe Lage einfach genial ist.
Am
kommenden Tag startet in Whitehorse der Yukon River Quest, ein Kanu Rennen nach
Dawson City. Rund hundert Teams stellen sich der etwa drei Tage dauernden
Herausforderung die 700km auf dem Yukon zurückzulegen. Nach dem Startschuss
laufen die Teilnehmer zum Ufer,
wo
ihre Boote liegen. Dann heißt es ohne zu kentern einsteigen und möglichst
schnell in die Strömung des Flusses zu kommen.
Natürlich sind die Geschichten aus den Zeiten des Goldrausches omnipräsent in Whitehorse. Ein Zeitzeuge ist die SS Klondike, die heute als Ausstellungsschiff besichtigt werden kann. Ganz ansehnliches Filmmaterial bringt einen in die damalige Zeit zurück.
Ich
treffe Catherine wieder und wir verbringen eine nette Zeit in Whitehorse. Der
kommende Tag ist verregnet und bietet sich an um Vorräte aufzufüllen, denn am
darauffolgenden Tag ist in Kanada Nationalfeiertag und die Geschäfte haben
geschlossen. Dafür wird es wohl draußen, in der Natur, voll werden. Auf einem
Parkplatz treffe ich auch Bettina, Günther, Ulla und Karl wieder.
Doch
in der Stadt ist es mir zu ungemütlich und so suche ich mir außerhalb ein
ruhiges Plätzchen. Nach dem Regen bekommt Antares eine schöne Schlammpackung von
der Piste zum Long Lake. Dafür bekomme ich einen Platz mit Blick auf den Yukon.
Abends kommen Bieber und morgens ein Reh zu Besuch. Auch ein Flugzeug kommt so
tief über den Yukon geflogen, dass ich auf einer Seite durch die Fenster ein und
an der anderen Seite wieder raus schauen kann. Es gibt hier halt doch noch
Freiheiten die es anderswo nicht mehr gibt.
Vorbei
am wunderschönen Long Lake geht es erneut durch Whitehorse erst nach Westen und
dann auf dem Klondike Highway nordwärts. An den Five Finger Rapids, einer
Engstelle im Yukon River, an der sich damals die Dampfschiffe mit Hilfe von
Fix-Leinen und ihren Winschen gegen die starke Strömung flussaufwärts kämpften,
treffe
ich Sylvia und Paul, die mit ihrem 1017er unterwegs sind. Wir fahren in dieselbe
Richtung und tauschen einige Informationen und Erfahrungen aus, bevor sich
unsere Wege vorerst wieder trennen.
Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz werde ich am Air Strip in Minto, direkt am Yukon River, fündig. Ein anscheinend aufgegebenes Camping Gelände der Selkirk First Nations. Hier ist es sehr ruhig und ich sitze noch lange mit Blick auf den Fluss draußen.
Nach
viel Regen am Morgen geht es nach Mittag weiter. Auch zwischendurch regnet es
immer wieder Mal. Doch es gibt wenige Sehenswürdigkeiten und so verpasse ich
nichts.
Unterwegs treffe ich Sylvia und Paul wieder. Wir finden denselben Übernachtungsplatz am Dempster Highway und bekämpfen gemeinsam die Mücken.
Nach
kurzer Fahrt erreichen wir das Visitor Center des Tombstone Territorial Parks.
Eine sehr gelungene Ausstellung mit selbstgemachten Informationstafeln und
Anschauungsmaterial lässt es meiner Meinung nach zu einem der gelungensten
Besucherzentren werden, die ich auf der Reise gesehen habe.
Zwei kurze Wanderungen führen mich in die dichten Büsche entlang des North Klondike River sowie zu einem Aussichtshügel. Einige Kilometer weiter, bei Kilometer-Marker 100, finde ich den Abzweig, den mir gestern ein Einheimischer empfohlen hat. Eine kurze Piste führt durchs Gebüsch zu einem Platz am Fluss. Zwei andere Pärchen campen bereits hier, doch es ist viel Platz und so quartiere ich mich ein. Kurz darauf setzt Regen ein. Gut dass mein Grillgut gut abgedeckt ist und trotz Regens schmackhaft fertig gart.
Von
einem Gewitter am Morgen werde ich geweckt. Der niedergehende Regen verwandelt
den Dempster Highway in eine Schlammpiste. Antares bekommt somit ein neues
Aussehen. Doch er scheint sich in seiner neuen Haut ganz wohl zu fühlen.
Artgerechte Haltung nennt man das. Doch die Piste ist grundsätzlich in
erstaunlich gutem Zustand. Bei dem heutigen Regen, der vermutlich für das ganze
Jahr reicht, denn dies ist eine der regenärmsten Regionen der Welt, leidet die
Piste schon sehr und sieht trotz der wenigen Autos bald recht mitgenommen aus.
Ich bin erstaunt über die wenigen Tiere, die es zu sehen gibt. Keine Karibus und keine Moos. Doch die Landschaft ist spektakulär. Nachdem die Baumgrenze weit unter die Höhe der Straße abgesunken ist, habe ich anhaltend ein prächtiges Panorama vor Augen. Auch der Regen lässt nach und so kann ich den Ausblick am Arctic Circle genießen. Von hier, N66° 33‘, nordwärts geht an Mittsommer die Sonne nicht unter und im Winter nicht auf.
Ich habe Glück und finde in Sichtweite des Polarkreises einen super Platz, abseits des Highways mit herrlichem Panorama in die beginnende Tundra. Es ist ein super Panorama, was ich von meinem Stellplatz aus genieße.
Am Polarkreis (Arctic Circle):
Nachdem
ich den Arctic Circle erreicht habe, muss ich nun entscheiden, ob ich noch die
rund 340km bis nach Inuvik fahren will oder hier meinen Umkehrpunkt und damit
den nördlichsten Punkt meiner Reise habe. Seit gestern drehen sich meine
Gedanken u diese Frage.
Nach langem Hin und Her beschließe ich noch bis zu den Northwest Territories rauf zu fahren. Etwa 60km Piste, heute bei trockenem Wetter. Von einem Parkplatz auf einem Pass schaue ich nach Osten und Westen in die Landschaft. Im Osten liegen die Northwest Territories und im Westen und Süden der Yukon. Die Gebiete sind, jeder für sich alleine, unvorstellbar groß und es wohnen nur wenige Menschen hier. Der Dempster Highway führte mich über 460km durch eine einsame und atemraubende Gegend bis hier her. Nun gilt es dieselbe Strecke zurück zu fahren. Es sind sehr gemischte Gefühle die mich bewegen, denn von nun an heißt die Reise Rückreise. Auch wenn es noch nach Alaska gehen soll.
Einige
Kilometer hinter Eagle Plains halte ich bei Joanne und Jock am Pistenrand. Sie
haben Pech gehabt und an ihrem Trailer das linke Rad verloren. Auch von der
Ladung ist trotz Suche einiges verloren geblieben. Gemeinsam versuchen wir das
Reserverad anzubringen. Doch ein Bolzen ist abgerissen und drei weitere besitzen
kaum noch ein Gewinde, denn das hat sich bei der Fahrt ohne Rad schnell
abgeschliffen. Nur noch zwei Radmuttern geben halbwegs Halt. Mit
MacGyver-Instinkt basteln wir eine provisorische Lösung, mit der sie zumindest
die 50km bis Eagle Plains zurück kommen sollten, denn bis Dawson City sind es
noch über 300km. Eine TÜV-Abnahme gibt es dafür wohl nicht. Sieht trotzdem gut
aus, wie ich finde.
Gut aussehen tut auch das Naturschauspiel, welches sich vor meinen Augen abspielt als ich meinen Übernachtungsplatz aufsuche. Von dem Plateau aus habe ich einen herrlichen Blick auf die östlich vom Ogilvie River liegenden Berge. Hier türmen sich gerade die Wolken auf und lassen mit Blitz und Donner starken Regen nieder gehen, welcher im Sonnenlicht zahlreiche Regenbögen verursacht. Ich bin beeindruckt. Solch ein andauerndes Schauspiel habe ich noch nie gesehen. Was an Wildlife im Yukon fehlt, macht die Landschaft wieder wett. Es ist gleich Mitternacht und die Sonne scheint mir noch über die Schulter...
Heute ist ein reiner Fahrtag mit Regen und Sonnenschein.
Unterwegs treffe ich auf ein Paar aus Luxemburg, welches mir in ihrem MAN
entgegen kommt. Wir haben nur kurz Gelegenheit uns auszutauschen.
Wieder auf dem Klondike Highway ist es nicht mehr weit bis
nach Dawson City. Hier bietet das Visitor Center Zugang zur technischen
Außenwelt via WiFi. Es regnet und so fliehe ich anschließend auf den Midnight
Dome, dem Hausberg und Aussichtspunkt der Stadt. Von hier oben kann man schön
die gefräßige Arbeit der Goldsucher und den Zusammenfluss von Klondike und Yukon
River mit ihren unterschiedlichen Farben sehen.
Am kommenden Tag treffe ich Gaby und Sergius, die mit ihrem
Unimog ebenfalls auf dem Dome übernachtet haben. Wir haben die Kabine vom selben
Aufbauer und eine ähnliche Reiseroute durch Amerika hinter uns. So ergeben sich
einige Themen zum Austausch.
Als ich am Auto stehe, schallt ein lautes und herzliches "Servus!" zu mir herüber. Ein waschechter Bayer aus Berchtesgaden hat gerade seine dreiwöchige Kanutour auf dem Yukon beendet und freut sich auf ein Bier und darüber ein 'ordentliches' Auto zu sehen. Ich freue mich über so ausgelassene und ausgeglichene Mitmenschen aus der Heimat. Ne echte Gaudi.
Am Nachmittag kommt etwas die Sonne raus und ich entschließe
mich zur Dredge No.4 zu fahren. Das war einer der größten Goldschürfbagger in
Amerika seiner Zeit. Heute wird er restauriert und dient als Anschauungsobjekt
für Touristen.
Doch in der näheren Umgebung wird auch heute noch mit etwas
anderen Methoden nach Gold gesucht.
Bei mir findet sich kein Gold Nugget, jedoch ein weiterer Stein in der Windschutzscheibe. Bei nur 40km/h hat ein Stein die Kraft für ein weiteres Loch in der mittlerweile ziemlich ramponierten Scheibe gefunden. Grrrr….
An einem Waschplatz wechsele ich 6 Can$ gegen ein halbwegs sauberes Auto. Aber der Dreck ist nur von Antares auf mich übergesprungen. Zumindest sehe ich so aus. Gut nur, dass ich bei der nachfolgenden Fährüberfahrt über den Yukon River im Auto sitzen bleiben muss. Etwa 20km weiter finde ich einen vom Highway abgelegenen Platz für die Nacht und beginne mit der Reinigung des Reinigungspersonals.
Weiter nach USA - Alaska...