USA - Utah

Panamericana

USA - Utah, 26.05. - 04.06.2016

Übersicht der Route

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01 La Verkin

Über den Highway geht es wieder nach Utah. Dabei geht mir technisch eine Stunde verloren, denn der Nachbarstaat liegt in einer anderen Zeitzone.

In Hurricane gibt es Geschäfte und Internet. Hier versorge ich mich mit dem Nötigsten und fahre im Nachbarort auf den Aussichtsberg. Ein sehr windiger Stellplatz, aber man überblickt La Verkin und es sind von hier nur noch zirka 20 Meilen bis in den Zion Nationalpark.

 

02 Zion Nationalpark / Kolob Reservoir

Ohne Frühstück mache ich mich früh auf in den Zion Nationalpark. Die Parkplatz Situation dort soll nach meinen Informationen sehr limitiert sein und so ist ein frühes Eintreffen entscheidend. Gegen 8:30 Uhr stehe ich auf dem RV-Parkplatz im Zion Nationalpark und frühstücke, bevor ich mit einem der kostenlosen Shuttle-Busse in 40 Minuten durch den Park bis zum Temple of Sinawava fahre. Dort beginnt nach einem Stück Wanderweg die Flusswanderung zu den berühmten Narrows, einer Canyon-Verengung, die man nur erreicht indem man durch den Fluss watet. Der Wasserstand ist nach gestrigem Regen nicht gerade gering und für den Nachmittag sind Regen und Gewitter angekündigt, was eine Gefahr von Flash-Floods birgt. Evtl. wäre das eine Wanderung für Morgen mit kurzer Hose und entsprechendem Schuhwerk sowie Wanderstöcken.

Für heute nehme ich mir die Wanderung zum Angels Landing vor. Die Wanderung entlang des Flusses stromabwärts ist angenehm, weil hier keine Menschen sind. Doch beim Anstieg zu einer der Hauptattraktionen wird es busy. Inder und Chinesen machen hier nach meiner Einschätzung 50% der Besucher aus. Mit Badelatschen und Selfie bewaffnet sehe ich das ganze Potpourri der Touristenmassen. Bis zum Scotts Place ist der Weg zwar steil, aber gut ausgebaut und relativ sicher. Doch hier, wo sich der West Rim Trail und der Pfad zum Angels Landing teilen, wird es eng. Hunderte von Besuchern drängen über den schmalen, mit Ketten gesicherten Weg über den Grat zum Aussichtspunkt – und zurück. Seit 2004 sind hier sechs Menschen ums Leben gekommen. Derzeit berichten Rückkehrer, brauche man 1½ Stunden für die ½ Meile. Hinzu kommt der Rückweg. Ein Blick über die Schulter lässt mich schließlich umdenken, denn dunkelgraue Wolken ziehen im Westen auf. Das Risiko, gepaart mit meiner Sensibilität für dir Höhe, überwiegen. Stattdessen wandere ich auf dem unkritischen West Rim Trail in die andere Richtung. Hier ist kaum jemand unterwegs, denn der Trail führt über drei Meilen zum Cabin Spring und in einer Tageswanderung weiter zur Kolob Terrace Road. Ich kehre irgendwann um und mache mich auf den Rückweg.

Auf dem Parkplatz treffe ich auf ein Schweizer Pärchen, die ich von der Overland Expo kenne. Wir sind einheitlich von den Menschenmassen erschrocken und denken, dass es sich an diesem Memorial-Wochenende auch nicht mehr entspannen wird. Daher fahre ich aus dem Park heraus ohne die Narrows zu durchwandern. Am Wegesrand in Springdale wehen bereits zahllose US Flaggen im Wind.

Die Kolob Terrace Road führt teilweise durch den Park bis zum Kolob Reservoir. Die Informationen der Ranger im Visitor Center über die Straße hinter dem Reservoir waren sehr dürftig. Hier sieht man wieder einmal wo der Tellerrand aufhört. Doch die Fahrt ist vorerst super. Innerhalb des Nationalparks ist die Straße ganz neu und die gelben Mittellinien wurden erst diese Woche aufgetragen. Der Höhenunterschied ist jedoch gewaltig. Es geht auf 32 km um 1.400 Hm, über teils steile Straße, rauf. Das abendliche Licht versetzt die umliegenden Felswände in glühende Barrieren die bis zum Horizont reichen. Weiter oben stehen Bäume mit weißer Rinde, ähnlich wie Birken, mit saftig grünem Laub leuchtend am Wegesrand.

Ein Holz-Schild verbietet die Weiterfahrt für Fahrzeuge über 19ft. Manchmal frage ich mich wie solche Angaben zustande kommen. Ober der Bürgermeister wohl ein 18,5ft langes Auto hat? Dennoch, am Reservoir treffe ich auf zahlreiche Amerikaner, die mit ihren Trailern und Wohnwagen hier das lange Wochenende verbringen. Für mich gibt es noch ein schönes Plätzchen mit Blick auf den See. Hier quarteiere ich mich erstmal ein.

 

03 Cedar Breaks

Nach einem Tag Entspannung breche ich am frühen Morgen auf. Es geht über die staubige Piste um den See. Dann führt die mit tiefen Furchen durchsetzte Piste immer weiter in die Berge. Neben der Strecke liegen noch vereinzelte Schneefelder. Doch zum Glück ist die Erdstraße überwiegend trocken, so dass Antares nicht zu tief einsinkt.

Ich komme an einem Lava-Feld vorbei und durchquere lichte Wälder. Nur ab und zu kommt ein anderes Auto vorbei. Es sind 16 Meilen bis die Straße ins Tal erreicht ist. Hier geht es steil bergab nach Cedar City, wo ich etwas Brot einkaufe und ein Lebenszeichen nach Hause absetze.

Dann geht es wieder in die Berge. Einige Meilen zurück und weiter auf der UT14 bis zum Abzweig nach Cedar Breaks, einem Canyon ähnlich dem Bryce Canyon, nur kleiner. Auch der Parkplatz ist viel kleiner und beim Rangieren schiebe ich ein „Yield“-Schild etwas weiter in den tiefen Schnee. Ups. Die Höhe beträgt hier über 3.200m. Nun geht es mit über 13% Gefälle wieder runter, um kurz vor Parowan wieder über eine schmale Fortstraße in die Höhe zu klettern. So kommen heute je über 3.000Hm im Auf- und Abstieg zusammen. Doch die Anstrengung hat sich gelohnt. Ich habe eine tolle Landschaft passiert und einen genialen Nachtplatz an einem gurgelnden Bach gefunden, in dem man zur Erfrischung seine Füße baden kann, die ich dann in der Sonne wieder aufwärme.

 

04 Kamas

Es wird wohl fast ein Streckenrekord. In einem langen Schlag geht es heute bis fast nach Salt Lake City. Bei Provo biege ich in Richtung Uinta-Wasatch-Cache National Forest ab. Es geht mal wieder eine schmale, steile Straße hinauf. Bei Aspen Grove stoppe ich an einem Checkpoint des Forest Services. Die Dame sagt mir, dass es mit Antares schwierig werden wird die Straße weiter zu fahren und die Dispersed Camping Plätze sind wohl auch zu klein. Die niedrig hängenden Zweige der Bäume überzeugen mich letztlich und so fahre ich weiter nach Kamas, wo der Ranger mir weitere, großzügigere Plätze in Aussicht gestellt hatte.

Nach mehr als 400 km erreiche ich einen schönen Platz, auf dem gerade ein Mann und zwei Frauen ihre Schießübungen mit einer automatischen Waffe beenden. Sie suchen noch die Patronenhülsen zusammen und wünschen mir dann eine ruhige Nacht. Als Geschenk bekomme ich noch zwei verschiedene Patronen und eine Erläuterung zum Kaliber und Einsatzzweck geschenkt. Vielleicht kann ich die ja Mal in einem Pusterohr gegen aufdringliche Bären einsetzen.

 

05 Logan River

Auf dem Weg nach Salt Lake City, oder besser gesagt nach Ogden, komme ich am Echo Reservoir vorbei. Ein schönes Stausee, in dem sich die Berge spiegeln. Die Idylle wird nur durch den Verkehr auf der Interstate hinter mir gestört.

Seit dem Memorial Wochenende scheinen die Tankstellen kollektiv die Preise massiv angehoben zu haben. Dann komme ich an einem Schild mit sehr günstigen Preisen für Diesel vorbei. Eine recht neue und saubere Tankstelle mit Lkw Zapfsäulen. Ich fahre zwischen die Säulen 15 und 18, um gleich beide Tanks füllen zu können. Kurz überschlage ich die Menge und somit den Wert für den ich an der Kasse im Voraus bezahle. Für Zapfsäule 15 bezahle ich bei einem Kassierer. Für Säule 18 muss extra ein anderer Kassierer kommen, der an einem separaten Bezahlterminal die Vorauszahlung entgegen nehmen soll. Doch die Säule wird bereits benutzt – zumindest sagt das sein Computer. Selbst nach einer Überprüfung der Zapfsäule durch einen weiteren Mitarbeiter klappt es nicht so recht mit der Technik. Ich nehme also mein Geld zurück und tanke an Säule 15. Leider funktioniert hier die Lkw-Leitung nicht wie versprochen. Also alles durch den kleinen Schlauch. Der geschätzte Betrag für Diesel passt genau in den ersten Tank. Dann wende ich Antares, gehe erneut in den Laden und bezahle erneut für Säule 15. Dieses Mal bleiben leider 5$ übrig, um die ich mich bei 300L verschätzt habe. Naja. Also nochmal den freundlichen Kassierer besuchen, um mein Wechselgeld zu holen. Und dann ist auch noch der Griff des Scheiben-Reinigers an der Lkw Station zu kurz. So hohe Scheiben haben die kleinen US Lkw sonst auch nicht. Zumindest komme ich damit nicht bis oben hin - Arrrgggghh.. Zumindest war der Diesel relativ günstig.

Ich fahre nochmals meinen Freund Mark besuchen um einen neuen Reservereifen zu kaufen. Doch er hat nur einen, zwar guten Reifen, doch mit Loch und Fremdkörper drin. Da ich nicht weiß wie sich das Loch oder ein Flicken in der Karkasse auf den Schlauch auswirkt, lasse ich das gute Stück zurück.

Noch ein paar Besorgungen und dann geht es weiter in den Norden. Es ist inzwischen Abend und in Logan stehe ich an der Info-Tafel des Forest Service, als mich ein Local anspricht, der wegen Antares neben uns angehalten hatte. Wir quatschen eine Weile über meine Reise und er erzählt mir noch wo die besten Übernachtungsplätze auf meinem Weg sind. Was sich übrigens als sehr hilfreich heraus stellt, denn viele andere Plätze sind noch geschlossen oder kosten 17$/Nacht und liegen unmittelbar am Highway.

Am Logan River finde ich gewohnt schöne freie Plätze für ein ruhiges Camp. Die Auswahl ist groß und die Wahl fällt nicht leicht. Doch der Tag war lang und so freue ich mich auf den Feierabend.

Am kommenden Tag treffe ich John, der als passionierter Fotograf hier war um Nachtaufnahmen zu machen. Er gibt mir nützliche Tipps und ich erzähle ihm von meiner Reise. Wir verbringen so eine ganze Weile zusammen und er empfiehlt mir einen der schöneren Plätze weiter oben am Fluss aufzusuchen, bevor er sich auf den Heimweg macht.

Den Rat folgend, parkiere ich um und habe wirklich einen tollen Platz direkt am Fluss mit Feuerstelle und Ausblick auf die Berge.

 

06 Logan

Am kommenden Tag zieht mich die Notwendigkeit nach einer verlässlichen Internetverbindung zurück nach Logan. Dort verbringe ich die Nacht auf einem Parkplatz beim Home Depot.

 

07 Logan River

Am kommenden Tag geht es wieder zum Logan River. Doch es ist Freitag und mein Traum-Platz wurde bereits durch Wochenend-Urlauber neu besetzt. Also muss ich einen 'nur' zweitklassigen Platz weiter oben im Wald einnehmen, denn es ist inzwischen recht voll geworden. Es wird Zeit, dass ich mich in die Weiten des hohen Nordens vorarbeite.

 

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